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Rund 50 Einwohner und betroffene Landwirte demonstrieren am Sonntag auf der Dorfstraße / Bürger kritisieren Entscheidung über ihre Köpfe hinweg Dobbruner werden keine Freunde des Landschaftsschutzgebietes Wische

Von Ralf Franke 24.09.2014, 03:12

Dobbrun l Gegner und Befürworter des Landschaftsschutzgebietes "Altmärkische Wische" mobilisieren dieser Tage ihren Anhänger. Dass die Absichten der unteren Naturschutzbehörde bei den Dobbrunern und den Landwirten im Umland auf wenig Gegenliebe stoßen, weil Hausbesitzer Werteverlust und Landwirte Entwicklungshemmisse befürchten, ist kein Geheimnis. Auch nicht, dass die Einwohner des Osterburger Ortsteiles in eigener Sache streitbar sein können.

Wie schon vor ein paar Jahren, als die mangelnde Gewässerpflege die Dobbruner aus Furcht vor Hochwasser auf die sprichwörtlichen Barrikaden brachte, versammelten sich am Sonntagvormittag rund 50 Leute, um auf Plakaten sowie verbal ihrem Unmut Lauf zu lassen. Und sie machten insbesondere nach dem mehrheitlichen Stadtratsbeschluss pro LSG nicht den Eindruck, als ob sie sich mal auf die Schnelle umstimmen lassen wollen.

Bürgermeister-Schwenk stößt bitter auf

Die Liste der Kritiken ist lang. So fragte zum Beispiel Sandra Matzat, warum der Osterburger Stadtrat gegen das Votum der Dobbruner gestimmt habe. Oder warum, der Beschluss schon deutlich vor dem Ende der Auslegungsfrist (6. Oktober) gefasst wurden, wo es doch noch viele offene Fragen gibt, auf die die Behörden offenbar nur zögerlich Auskunft geben. Und warum Bürgermeister Nico Schulz seine frühere Meinung derart geändert habe, nachdem er 2012 noch davor gewarnt habe, massiv in das Leben der Wische-Bewohner einzugreifen.

Dass es keine anderen Mittel gegen den ausufernden Bau von Windenergieparks geben soll als ein Landschaftsschutzgebiet, das für viele Gegner die Vorstufe zum Naturschutz- und später Überschwemmungsgebiet bedeutet, bezweifeln nicht nur die Dobbruner. Und sie machen geltend, dass die Veranwortlichen bei ihrem Schutzbedürfnis die Osterburger Stadt-Silhouette scheinbar selbst aus den Augen verloren haben.

Die Dobbruner Ortssprecherin Doris Nuss appellierte am Sonntag schließlich an alle Betroffenen, ihr Einspruchsrecht nicht verfallen zu lassen und sich gegebenenfalls bei ihr oder jemand anderem Hilfe zu holen.