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Lustige Runde in der "Altmärkischen Kaffeestube" / Schwarze Samtengel und gelbe Pullover tauschten den Besitzer Autoren lassen das Jahr beim Lesen und Wichteln ausklingen

23.12.2014, 01:14

Osterburg (ama) l Von Weihnachtslesungen hatten Thomas Stein und Edgar Kraul in diesem Jahr eigentlich schon genug, aber am Sonnabend waren sie mit den anderen Mitgliedern des Clubs Altmärkischer Autoren noch einmal hochmotiviert. Zur alljährlichen Feier in der Altmärkischen Kaffeestube in Osterburg wollte keiner mit leeren Händen kommen.

So brachte Helga Albert ausnahmsweise statt etwas Selbstgeschriebenem eine Geschichte von Ludwig Thoma mit. Auch sie hatte in der Vorweihnachtszeit Zuhörer mit Texten erfreut, mal Mitglieder des Blinden- und Sehschwachenverbandes, mal Gäste der Volkssolidarität Osterburg. In Ludwig Thomas Geschichte will Engel Asriel Griesgram Martin Söll überreden, mit einem Christbäumchen nach Hause zu gehen und Frieden mit seiner Frau zu stiften. Mit wenig Erfolg.

Karpfen ist arm dran

Peter Klinke, der auf der Weihnachtsfeier der Alters- und Ehrenabteilung in der Feuerwehr Osterburg so manchen zum Lachen gebracht hatte, amüsierte mit einem Gedicht über die besinnliche Zeit. Darin heißt es: "Bratapfelduft und Zimt, Klavier leise verstimmt, Glühweinpunsch mit Rum, Familie lungert drumherum, verschnürte Päckchen unterm Tann`, auspacken viele nette Sachen dann. Der Weihnachtsmann, der Gute, erscheint im Kreise mit der Rute." Edgar Kraul ging noch einen Schritt weiter mit dem Lied vom kleinen Silvestertag, das zugegeben aus der Feder von Reinhard Mey stammte. Im September hatte er den Sänger in Celle erlebt, nun sang er von dem Tag, der glitzern soll und fröhlich sein: "So viele Glückshypotheken hängen dir an, nur der Karpfen, den man schlachtet, ist noch ärmer dran." Nach vergeigten Vorsätzen legte Thomas Stein gleich mit zwei Titeln nach. "Reim auf Agen" und "Weihnachtsmarkt 2014". Ironisch blickte er bei letzterem auf die Vorweihnachtszeit, auf Jaqueline, die viel zu wenig an hat, die Schulklasse, den angetrunkenen Kaspar am Bratwurststand. Wie Weihnachten mit Kater Mischka aussieht, beschrieb Rita Grohs aus Uchtenhagen. Sie führte die Zuhörer mit ihrem Text in eine psychiatrische Anstalt, wo wenig gelächelt wird, und machte Werbung für Robert de Niros Film "Zeit des Erwachens".

Weil es auf einer Weihnachtsfeier aber letztlich lustig zugehen soll, veranstaltete die Runde nach dem Lesen traditionell Schrottwichteln. Schwarze Samtengel, Brockhaus, Hirschkerzenhalter und gelbe Pullover wechselten den Besitzer.