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Weihnachtsmarkt in Gladigau: Ortsbürgermeister Matthias Müller dankt allen Mitstreitern / Von Thermoskanne bis Teelichter Rauschebart kommt mit einem vom Traktor gezogenen Wagen

Von Frank Schmarsow 24.12.2014, 01:21

Gladigau l Seit mehr als 30 Jahren, so berichtete Ortsbürgermeister Matthias Müller der Volsstimme, gebe es in Gladigau einen Weihnachtsmarkt, "und zwar immer am 4. Advent, so dass wir mit Fug und Recht von einer langen Tradition sprechen können". So war auch diesmal wieder am und im Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr ein richtiger weihnachtlicher Budenzauber mit vielen Besuchern organisiert - aber bei eher herbstlichem als winterlichem Wetter.

Alle örtlichen Vereine, vom Förderverein der Feuerwehr bis zu den Sportlern, hatten sich eingebracht; im Vorfeld war aus deren Vertretern und dem Ortschaftsrat eine Interessengemeinschaft gebildet worden, die sich um die Vorbereitung gekümmert hatte.

Mike Rautenkranz und Detlef Fehniger vom Gladigauer Anglerverein verkauften geräucherte Forellen, Hobby-Imker Ulrich Pöpel vom Imkerverein Seehausen hatte mehrere Sorten Honig mitgebracht, Wildwurst verkaufte Jens Riemer von der Jägerschaft Schmersau, Ingrid Liermann vom Dorftheater schminkte den Kindern lustige Gesichter, und die Kleinen konnten außerdem malen und basteln. Der "Dörpsche Krug" versorgte die Marktbesucher mit Getränken und die örtliche Bäckerei Schulz mit frischem Kuchen zum Kaffee.

Geschick bewiesen

Anke Reisener war im Holzhäuschen des Ortschaftsrates anzutreffen. Bei ihr konnten um die Wette gewürfelt, am Glücksrad gedreht und mit einem Ostfriesenhammer - der hatte ein Stück Metallrohr statt aus Vollstahl als Kopf - Nägel ins Holz getrieben werden. Wer hier Glück beziehungsweise Geschick bewies, konnte Preise abräumen, zum Beispiel Thermoskanne, Thermosbecher, Tranchierbesteck und Teelichter im Pack. Eine elektronische Anlage beglückwünschte die Gewinner. Sie war von Herbert Kühne angefertigt worden; der Rentner besitzt eine Sammlung von Eisenbahn- und Fernsehhistorik. Sein Bruder Alwin, Tischlermeister, hatte für das Hoftor gegenüber des Marktgeländes einen Leuchtkasten mit Buntglas angefertigt, dessen elektrischen Part ebenfalls Herbert übernommen hatte.

Herbert Kühne war es auch, der sich telefonisch beim Weihnachtsmann erkundigte, wann er nun endlich einzutreffen gedenke. Die Kinder würden schon ungeduldig auf ihn warten. Dann endlich kam der rotbemantelte Rauschebart (Rüdiger Berndt) in einem kleinen Wagen, gezogen von einem Minitraktor, den sein Knecht Ruprecht (Torsten Dahms) lenkte. Für die Kinder hatte der Mann aus dem Märchenwald kleine Geschenke in seinem Sack, die sie sich mit einem Vers oder Lied verdienen mussten. Später, schon in der Dämmerung, wurden die Kinder auf zwei Pferden durchs Dorf geführt. Auch der Gladigauer Posaunenchor trug mit seiner stimmungsvollen Blasmusik zum Gelingen des Marktes bei.