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Fach-OP-Schwester Annette Sokulinski 24 Stunden in Dauerbereitschaft Dienst zu Silvester - na und?

Von Ralf Franke 02.01.2015, 02:27

In einer modernen Diensleistungsgesellschaft gibt es immer Leute, die arbeiten müssen, wenn andere frei machen dürfen. Das ist Silvester nicht anders.

Seehausen l Einige wachen an den Feiertagen über Mobilität, andere über Energieversorgung, Sicherheit oder auch über die Gesundheit. Allein im Agaplesion-Diakonie-Krankenhaus waren über den Jahreswechsel rund um die Uhr knapp 20 Leute von der Rezeptionistin über Schwestern und Radiologen bis zum Oberarzt im Dienst beziehungsweise in Bereitschaft. Ein Teil kümmerte sich um die Patienten, die über den Jahreswechsel nicht nach Hause durften, weil sie intensiv-medizinische Versorgung brauchen. Der andere Teil stand für alle mögliche Notfälle, die sich im Einzugsgebiet zwischen Wittenberge, Groß Schwechten, Arendsee und der Elbe ereignen können, zuzusagen "Gewehr bei Fuß".

Zu letzteren gehörte Fach-OP-Schwester Annette Sokulinski, die wie die betroffenen Ärzte von 7.30 bis 7.30 Uhr über den Jahreswechsel eine 24-Stunden-Bereitschaft absolvierte. Für die Garlipperin, die seit 15 Jahren dem Diakoniekrankenhaus die Treue hält, ist das eine Normalität, die der Beruf mit sich bringt. Die 44-Jährige war vielmehr dankbar darüber, dass sie in diesem Jahr Weihnachten mit ihrem Mann und der elfjährigen Tochter verbringen konnte. Heiligabend bedeutet ihr viel mehr als die Silvesternacht.

Alkoholfreier Sekt

Unbeachtet ging der Jahreswechsel aber auch im Krankenhaus nicht über die Bühne. Nachdem Annette Sokulinski ihrer Familie am Silvester-Morgen einen "guten Rutsch" gewünscht hatte und sich das "gesunde, neue Jahr" für den gestrigen Tag vorbehielt, setzten sich die Leute aus der Krankenhaus-Notaufnahme um Mitternacht, so gemütlich es ging, zusammen. "Jeder bringt etwas zum Essen mit, angestoßen wird mit alkoholfreiem Sekt", erklärte die rechte Hand der Chirurgen. Anschließend schaue man auf der Station bei den Kollegen und den Patienten vorbei.

Zumindest bis zur Halbzeit blickte die Garlipperin am Mittwoch auf einen relativ entspannten Dienst zurück, was sicher auch an den freien Straßen gelegen haben dürfte. "Kreislaufbeschwerden, Haushaltsunfälle und dergleichen. Nichts besonderes", ließ sie lächelnd durchblicken. Sprach`s und war schon wieder in den Gängen des Krankenhauses verschwunden.