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Kassen machen es Medizinern nicht leichter / Krankenhaus Seehausen zieht Jahresbilanz Trend zur ambulanten Behandlung

Von Ralf Franke 15.01.2015, 02:08

Nach einem etwas schwierigerem Jahr 2012 präsentieren sich die Wirtschaftsdaten des Diakonie-Krankenhauses Seehausen 2014 auf ähnlich gutem Niveau wie 2013. Das gab Geschäftsführerin Maria Theis in dieser Woche bekannt.

Seehausen l Demnach bewegten sich die knapp 14000 Behandlungen 2014 im Agaplesion-Diakonie-Krankenhaus fast exakt auf Vorjahresniveau. Allerdings gab es in den vergangenen zwölf Monaten Verschiebungen bei den stationären und ambulanten Behandlungen, die aus medizinischer ebenso wie aus wirtschaftlicher Sicht etwas für Unruhe sorgen könnten.

Patienten haben dafür nicht immer Verständnis

Während die Notaufnahmen und die gesondert registrierten Arbeitsunfälle unverändert bei etwa 2500 beziehungsweise 700 stehen, stieg die Zahl der ambulanten Versorgung gegen über 2013 von 4500 um 90 Fälle an. Wogegen die Stationsbehandlungen (2013: 5100) im gleichen Maß zurückgingen. Was offenbar den Vorgaben der Krankenkassen zu verdanken ist, die so Geld einsparen und den Kliniken Mindereinnahmen bescheren. Selbst Leistenbrüche - wenn sie nicht zu kompliziert sind, und wenn Zuhause eine Betreuung gesichert ist - werden inzwischen ambulant (Tagesklinik) behandelt. Auch die Patienten, ließ Maria Theis durchblicken, haben dafür nicht immer Verständnis.

Natürlich schmälert das auch den Überschuss, den die Einrichtung mit ihren 112 Betten erwirtschaften muss, um Instandhaltungsarbeiten aus eigener Kraft zu stemmen oder auch um bei der Medizintechnik dem wissenschaftlichen Fortschritt nicht hinterherzulaufen. Zum Glück, so die Geschäftsführerin, sei das Ärzteteam so verständnisvoll, dass nur gefordert werde, was wirklich nötig ist. Die kostenintensivste Anschaffung des laufenden Jahres werde demnach ein neues Ultraschallgerät sein.

Das gleiche Lob hat sich offenbar die gesamte 160-köpfige Mitarbeiterriege (rund 130 Vollbeschäftigte) verdient. Die Frauen und Männer reagieren laut Theis nämlich mit einem hohen Maß an Flexibilität bei der Arbeitszeit auf Schwankungen bei der Belegung des Krankenhaus das Jahr über.