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Osterburger, Seehäuser und Bismarker Feuerwehrleute trainierten am Sonnabend das Befreien eingeklemmter Personen Einsatzkräfte üben mit Rettungsgeräten

Von Nico Maß 28.04.2015, 03:29

Feuerwehr-Einsatzkräfte trainierten am Sonnabend am Osterburger Gerätehaus die Rettung von in Fahrzeugen eingeklemmten Personen.

Osterburg l Bei der Bergung eingeklemmter Personen wollen die Retter möglichst schnell und effektiv helfen. "Voraussetzung dafür ist, dass viele helfende Kräfte parallel Arbeitsschritte ausführen und kombinieren. Sie müssen genau wissen, was zu tun ist", erklärt Einheitsgemeinde-Wehrleiter Sven Engel. Genau deshalb sei es unabdingbar, das Retten eingeklemmter Personen regelmäßig zu trainieren. Wie am Sonnabend unter der Führung und Aufsicht der beiden erfahrenen Ausbilder Ralph Sommer und Björn-Jan Kleist. Die beiden Mitarbeiter einer Hydraulik-Fachfirma waren am Osterburger Feuerwehr-Stützpunkt vor Ort, um 25 Einsatzkräfte aus der Einheitsgemeinde, drei Seehäuser und drei Kameraden aus der Einheitsgemeinde Bismark zu schulen.

In einem vierstündigen Block wurde den Helfern erst Theorie vermittelt, anschließend folgte eine vierstündige praktische Ausbildung. An drei Fahrzeugen (auf dem Dach, auf der Seite, auf den Rädern) arbeiteten die Schulungsteilnehmer unter anderem mit hydraulischen Rettungsgeräten. "Deren Funktionsweise hat sehr viel mit physikalischen Wirkungsprinzipien zu tun. Nur wenn man diese versteht und für sich nutzen kann, kann man auch die volle Kraft oder Leistung aus den Geräten herausholen, was für den Einsatzerfolg von enormer Bedeutung ist. Denn setzt man zum Beispiel das Schneidgerät auch nur um wenige Zentimeter falsch an, verschenkt man gleich mehrere Tonnen an Schneidkraft", erzählte Sven Engel.

Nach Angaben des Einheitsgemeinde-Wehrleiters entwickelten sich heutige Kraftfahrzeuge längst zu high-tech Modellen "Vor allem bei den permanent verbesserten Sicherheitssystemen und der Fahrzeugkonstruktion hat sich einiges getan. Die Verwendung von hochfesten Stählen und tragenden Kunststoffprofilen im Fahrzeugbau sowie alternative Antriebstechniken bei Hybridfahrzeugen stellen für uns Feuerwehrleute ständig neue Herausforderungen dar und bedürfen ein erhebliches Fachwissen", sagte Engel.

Der Wehrleiter wies in diesem Zusammenhang auch auf die immer komplexer werdende Sicherheitssysteme in den Fahrzeugen hin. "Sie machen die Autos für die Insassen sicherer. Gleichzeitig erschweren sie uns jedoch nach einem Verkehrsunfall die Befreiung einer eingeklemmten Person. Denn das versehentliche Auslösen eines solchen Systems kann unter Umständen zu zusätzlichen schweren Verletzungen des Patienten oder sogar des Retters führen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass die Rettungskräfte auf die aktuelle Technik geschult werden."

Mit Blick auf die Schulung bedankte sich Sven Engel bei den beiden Ausbildern und bei der Firma Muhl, die die drei Fahrzeuge für die praktischen Übungen zur Verfügung stellte. Ein Dankeschön ging zudem an Förderverein der Osterburger Wehr, der sich um die Versorgung der Schulungsteilnehmer kümmerte.