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Osterburger Abiturjahrgang von 1965 kramte am Wochenende in gemeinsamen Erinnerungen Ein Wiedersehen in der alten "Penne"

Von Astrid Mathis 06.05.2015, 03:22

Großes Geschnatter am Großen Markt in Osterburg! 50 Jahre Abitur, das feierten am Sonnabend zwei Klassen mit ehemals je 28 Schülern am Markgraf-Albrecht-Gymnasium. Zu ihrer Zeit hieß die Bildungsstätte aber noch Erweiterte Oberschule.

Osterburg l Karin Jorzik aus Osterburg, Heidi Rödl aus Drüsedau, Wolfgang Hohmeier aus Berlin und Jutta Luther aus Arneburg hatten über ein Jahr die organisatorischen Fäden in der Hand. 20 Jahre waren seit dem letzten Rundgang durch die "Penne" vergangen. Seit der Wende hatten sich die Parallelklassen alle zwei Jahre getrennt voneinander an einem anderen Ort getroffen. Havelberg, Magdeburg und Eisenach waren Stationen.

Nun wollten alle an den Ort zurück, der sie einmal zusammengeführt hatte. Während die Sprachklasse den Schwerpunkt auf Latein, Russisch und Englisch legte, hatten die Naturwissenschaftler meistens Mathe, Physik, Chemie und Biologie. Das blieb nicht folgenlos. Dieter Baier ging nach Magdeburg und wurde Bauingenieur, Hans-Dietrich Wendt Chemiker in Leipzig, Iris Paasche Mathematikerin. Noch heute ist ihre Lieblingsanekdote die von Herrn Weber. "Herr Weber, ein Gnu!" baten die Schüler, und dann machte der Lehrer ein Gnu nach, dass es die Pennäler vor Lachen von den Sitzen haute. Er prägte auch den Satz: "Meine Pflanzen stinken nicht!"

Zur Freude der Schüler kam Klassenlehrer Hubert Meyer aus Weißenfels. Die einstigen Schüler reisten aus Berlin, Lübeck, Magdeburg und sogar aus Kladno in Tschechien an. Einen kurzen Weg hatte die Düsedauerin Margarete Sommer. Sie ging in die Sprachklasse, die nur vier Jungs verstärkten, und wurde Pfarrerin, der Osterburger Edgar Hamann Kunsterzieher. Den Beruf übte der 68-Jährige noch bis vor drei Jahren an seiner Schule aus. Ingrid Kröner kam als Musik- und Deutschlehrerin auch für einige Zeit zurück. Dieselben Fächer hatte ihr Mann Gerd, der für sechs Jahre das Blasmusikorchester am Gymnasium leitete und aus Mecklenburg stammt. "Wir haben auch ein Ehepaar in unserer Klasse", berichtete Karin Jorzik freudestrahlend, "Bernd und Sigrid Freistedt."

Aufregend war für die Organisatoren, dass sie wegen Schließung des Düsedauer Hotels Albrechtshof eine neue Unterkunft suchen mussten. Letztlich konnte auch die gesichert werden. Nach der Schulführung durch den stellvertretenden Schulleiter Andreas Schulz lud Edgar Hamann zur Stadtführung ein. Mittagessen in der Altmärkischen Kaffeestube, Kaffeetrinken in Krumke, Abendessen im "Kanzler", Schlafen in Ziegenhagen, so weit die Planung.

Schon zu Beginn plauderten die 68-Jährigen so los, als würde die Zeit nicht reichen. Dabei kramten sie auch die Erinnerungen an das GST-Lager der EOS in Dranske auf Rügen hervor, in dem sie sich im Sommer immer zwei Wochen von der 9. bis 12. Klasse erholen konnten. Klassenfahrten gingen nach Dresden und Berlin.

"Das Internat gibt es nicht mehr", informierte der Mathematiklehrer und stellvertretende Schulleiter Andreas Schulz auf Nachfrage. Im Physikraum schilderte er die Veränderungen im Gebäude. Sehr interessant: Von 56 Lehrern sind zehn immerhin zwischen 30 und 40 Jahre alt. Den neuen Bereich, Bibliothekshof und das Schulgebäude in der Bergstraße, wollten die 36 Jubilare auf jeden Fall sehen. "Dann aber bitte zuhören", mahnte schmunzelnd Edgar Hamann.