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Seehausen will von Blankenburg lernen / "Bio" ist dort seit fünf Jahren ein Markenzeichen Wird das Waldbad zum Naturbad?

Von Ralf Franke 06.05.2015, 03:23

Nachdem der Fördervereinsvorsitzende für das Seehäuser Waldbad im Stadtrat schon einmal eine naturnahe Sanierungsvariante für die Naherholungsstätte ins Spiel gebracht hatte, scheint diese Idee jetzt Gestalt anzunehmen.

Seehausen l Zum Startschuss der Kooperation mit dem Therapeutischen Gut Priemern zur Pflege des Seehäuser Waldbadgeländes (wir berichteten), ließ Fördervereinsvorsitzender Walter Fiedler am Montagnachmittag am Rande durchblicken, dass er durchaus optimistisch sei, dass sich nicht nur das Umfeld des Naherholungszentrums entwickelt, sondern dass er auch guter Hoffnung für das marode Schwimmbecken ist.

Edelstahl nicht bezahlbar

Ohne technische oder finanzielle Details preiszugeben, ließ er mit Blick auf das biologische Freibad "Am Tieh" in Blankenburg durchblicken, wohin der Kurs führen könnte, wenn eine Lösung mit Edelstahlbecken angesichts einer Kostenschätzung von rund zwei Millionen Euro vielleicht irgendwann zu den Akten gelegt wird.

Das Blankenburger Bad, vor fünf Jahren saniert und bislang das einzige seiner Art in Sachsen-Anhalt, könnte für die Alandstädter aus vielerlei Hinsicht Vorbild sein. So liegen zum Beispiel die Sanierungskosten deutlich unter den Schätzwerten aktueller Pläne für Seehausen. Was unter anderem daran liegt, dass das alte Becken in großen Teilen weiter genutzt werden kann und "nur" mit einer stabilen Schwimmteichfolie (1,5 Millimeter) ausgelegt wird. Was auch für die Klärbereiche gilt - beim Vorbild sind das zwei abgegrenzte Becken.

Auch sonst müssen die Badegäste im Harz kaum auf etwas verzichten. Weder auf einen Strand, den Nichtschwimmerbereich, eine Wasserruschte, einen Sprungturm oder sonst dergleichen.

In Zeiten zunehmender Allergien wäre zudem das Sauberhalten des Gewässers ohne Chemie eine gute Alternative. Abgesehen davon, dass das auch die Umwelt und den Geldbeutel schonen würde, überlegt Fiedler weiter.

Innovatives Verfahren

Weil die Investitionskosten deutlich niedriger und das Projekt im Norden des Landes innovativ wären, machen sich Förderverein und Stadt Hoffnung, vielleicht doch noch in der neuen Leaderperiode von Fördermittel profitieren zu können.

Die Sache hat nur einen Haken. Um alle finanziellen Vorteile bei der Sanierung und beim Betrieb zu nutzen, musste in Blankenburg der Förderverein die Bewirtschaftung des Bades aus den Händen der Kommune übernehmen.