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Wirtschafts- und Tourismusförderer besuchen das Blaulichtmuseum und die Nikolaus-Kirche in Beuster Mit Geld kann die Kommune nicht helfen

Von Ralf Franke 20.05.2015, 03:17

Zu DDR-Zeiten war die Welt in Beuster an der Elbe zu Ende. Inzwischen ist das Dorf ein Besuchermagnet mit gastronomischer Versorgung geworden. Was zum einem sicher dem überregionalen Elberadweg, aber sicher auch örtlichen Initiativen geschuldet ist.

Beuster l Mit dem Blaulichtmuseum und der Nikolaus-Kirche besuchten die Mitglieder des Seehäuser Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus, Soziales und Kultur mit ihrem vorsitzenden Walter Fiedler am Montagabend stellvertretende zwei Anziehungspunkte in Beuster.

Stadträten und sachkundigen Einwohnern, die in der Region gut vernetzt sind, dürfte oder sollte einiges bekannt gewesen sein. Nichtsdestotrotz hält es Walter Fiedler, der sich selbst aktiv ehrenamtlich engagiert, für sehr wichtig, den Kontakt nicht nur zu Firmen, sondern auch Initiativen und Vereinen zu pflegen. Dass weder die Stadt noch der Fachausschuss zur finanziellen Unterstützung in der Lage sind, befriedigt den Chef des Gremiums auch nicht. Aber mit der Konsolidierung sind der hochverschuldeten Kommune die Hände gebunden. Schon 2014 wurden sämtliche Zuschüsse für die Vereine aus dem Haushalt gestrichen.

Schilder wären schön

Im Blaulichtmuseum übernahm Ralf von Hagen als Vorsitzender des Trägervereins die Führung über das Freigelände, durch Garagen und Ausstellungsräume und plauderte dabei etwas über die Entwicklung der bunten Techniksammlung, die mittlerweile weit über die Anfangsidee zur Bewahrung von Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsgerätschaften hinausgeht. Für Fiedler zum Beispiel etwas zu weit. Er hätte es an Stelle des Vereins bei der Blaulicht-Schiene belassen, ließ er durchblicken.

Wiederum belegen die Gästezahlen und regelmäßige Besucherströme zu diversen Oldtimerveranstaltungen, dass das Publikum auch Interesse an Militärtechnik, an alten Gleisfahrzeugen, Baggern, sozialistischen Luxus-Limousinen und anderem mehr hat. Die Museumsfreunde planen ja sogar einer alten Bockwindmühle wieder Leben einzuhauchen. Das Backhaus dazu nimmt jedenfall schon jetzt Formen an und soll künftig dabei helfen, Besucher mit einem kleinen Imbiss zu stärken.

Was sich Ralf von Hagen nicht nur für seine Institutionen, sondern für alle wünscht, die sich letztlich auch dem Tourismus verschrieben haben, ist eine bessere und weiträumigere Beschilderung, die Rad- und Autofahrern den Weg ins beschauliche Beuster weist.

Von der klammen Kommune dürfen sich die Elbanreiner da indes kaum Unterstützung erhoffen. Wie so eine Initiative ins Kontor schlägt, darüber konnte Fiedler als Vorsitzender der Seehäuser Waldbadförderer berichten. Für zwei Hinweisschilder an der Bundesstraße stellt die zuständige Landesbehörde 1700 Euro in Rechnung.

Kirche schreibt Geschichte

Um einiges älter als die Ausstattung des Blaulichtmuseums sind die heiligen Hallen von St. Nikolaus, durch die Pfarrerin i. R. Veronika Benecke als Vorstandsmitglied der organisierten Kirchenförderer führte. Die ungewöhnlich große Kirche im Eck von drei Bistümern und am Wegrand einer historischen Handelsroute hat an die 850 Jahre auf dem Buckel und ist damit eine der ältesten Backsteinkirchen nördlich der Alpen. Geschichte hat das Haus nach der Wende mit Hilfe des Fördervereins im Rahmen der Frei- und Trockenlegung der Grundmauern, aber nicht zuletzt auch durch ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Konzert- sowie Ausstellungsprogramm geschrieben.