1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Vom Besonderen im Alltäglichen

Juliane Duda stellt bis zum 12. Juni acht großformatige Fotos im Kreismuseum aus Vom Besonderen im Alltäglichen

04.06.2015, 01:27

Osterburg (fsc) l Acht großformatige Fotos zeigt Juliane Duda seit Sonntag in einer neuen Personalausstellung im Osterburger Kreismuseum. Die Berlinerin war 2013 Stipendiatin im Kunsthof Dahrenstedt bei Monika von Puttkamer und Dr. Hejo Heussen. Es hat sich eingebürgert, dass Kunsthof-Stipendiaten ein Jahr nach ihrem dortigen Aufenthalt im Museum einen Ausschnitt aus ihrem Schaffen der Öffentlichkeit zeigen. Nun sind inzwischen zwei Jahre vergangen, und Kreismuseumschef Frank Hoche bemerkte in der Begrüßung der Vernissage-Besucher, dass man sich auf keinen früheren Termin hätte einigen können. Dessen ungeachtet verlangen die Bilder nicht nur auf Grund ihrer Größe intensives Hinsehen, sondern auch wegen der Motivauswahl. Was sie aussagen sollen, bedarf schon einiger Überlegung. Es sind nicht schlechthin Fotos in Größen von 1,50 mal zwei Metern und mehr, sondern Arbeiten einer Fotokünstlerin, die auf ihren Reisen durch die Altmark per Fahrrad mit der analogen Videokamera einen Filmfundus angelegt, Fotos aus dem Material gezogen und diese künstlerisch bearbeitet hat. Die 47-Jährige vom Prenzlauer Berg, dem Viertel, mit vielen motivgeladenen Hinterhöfen, offenbart in ihrer ersten derartigen Galerieausstellung den fotografischen Blick für das Besondere im Alltäglichen. Juliane Duda hat ihre Ausstellung mit "Von der Singularität der Gefühle" betitelt. Singularität ist aus dem Lateinische hergeleitet, und der Begriff lässt sich auch mit Einzigartigkeit erklären.

Da sind beispielsweise ein alter Speicher im Mondschein ("Moonwalk"), gefunden in Havelberg, baufällige Fenster in einer schmucklosen Hauswand ("Kurschatten") an der ehemaligen Konservenfabrik Tangermünde, eine im Hochwasser 2013 entstandene Auenlandschaft mit Gebäuden im Hintergrund ("Inselbegabung") bei Havelberg, die leere Dorfstraße in Kamern mit Resten der Hinterlassenschaften des Hochwassers ("Fluch der Karibik"), eine Betonplattensammlung ("Richtig herum") in Stendal Süd und ein verlassener von der Künstlerin in Streifen zerlegter Ausstellungspavillon ("Das Gesetz der Serie") in Ziegenhagen.

"Was hier zu sehen ist", sagte Duda, "ist eine Auswahl des für mich Wichtigsten vom im Stipendiat angelegten Fundus. In meinen Arbeiten stelle ich Räume dar, in denen ich mich bewege, hier auch die praktische Umsetzung meines Aufenthaltes in Dahrenstedt. Mit dem Hochwasser 2013 war der Zufall im Spiel."

Juliane Duda hat die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sowie die Hochschule der Künste in Berlin absolviert. Ihre Ausstellung im Osterburger Museum kann noch bis zum 12. Juni besichtigt werden.