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Keine Heizung, keine Toiletten: Der Erxlebener Feuerwehr-Stützpunkt bleibt ein Problemfall Schnelle Besserung ist nicht in Sicht

Von Nico Maß 13.06.2015, 03:16

Keine Heizung, keine sanitären Einrichtungen: Die Bedingungen im Erxlebener Feuerwehr-Stützpunkt stehen seit Jahren in der Kritik. Am Donnerstagabend schauten sich der Ordnungs- und Sozialausschuss des Stadtrates im Gerätehaus um. Schnelle Besserung ist aber auch nach dieser Visite nicht in Sicht.

Erxleben l Ende 2011 mahnte die Feuerwehr-Unfallkasse nach einer Inspektion Handlungsbedarf im Erxlebener Gerätehaus an. Einige kleinere Defizite räumte die Einheitsgemeinde zeitnah aus dem Feld, die gravierendsten Probleme bestehen aber bis zum heutigen Tag. Der 1982 gebaute Stützpunkt verfügt weder über eine Heizung, noch gibt es im Gebäude Toiletten, zählte Heiko Fischer am Donnerstag im Ordnungs- und Sozialausschuss auf. "Das ist insbesondere für die Kameradinnen extrem unschön und wohl mit auch ein Grund, warum sich die Erxlebener Frauengruppe aufgelöst hat", sagte er. Den heutigen SPD-Stadtrat und früheren Erxlebener Feuerwehrchef treibt die Situation im Gerätehaus schon lange um. Seitdem die Mängelliste der Unfallkasse vorlag, habe er immer wieder auf die Probleme hingewiesen, blickte er am Donnerstag zurück.

Risikoanalyse soll Antworten liefern

Während der Beratung und der anschließenden Besichtigung des Stützpunktes wurden aber auch die Beweggründe deutlich, warum die Einheitsgemeinde mit Investitionen zögert. Denn es ist nicht gesichert, ob das Gebäude überhaupt noch eine längerfristige Perspektive als Gerätehaus besitzt. Fragen wie der Bestand des Feuerwehrstützpunktes in Erxleben werden in einer sogenannten Risikoanalyse aufgeworfen und beantwortet. Das Strategiepapier, an dem die Kommune seit 2010 arbeitet und in dem für die Einheitsgemeinde eine zukunftssichere Feuerwehr-Struktur festgezurrt wird, liegt aber noch nicht vor.

So dürfte noch weitere Zeit verstreichen, bis Klarheit über die Zukunft des Erxlebener Gerätehauses herrscht. Und die Frage beantwortet werden kann, ob die Kommune tatsächlich noch in das Gebäude investiert. Der finanzielle Aufwand wäre jedenfalls erheblich, schätzte Sven Engel am Donnerstag im Ausschuss ein.

Auch bei anderen Aufgaben drückt der Schuh

Der Einheitsgemeinde-Wehrleiter geht von einer "Investition im höheren sechsstelligen Bereich" aus, um den Erxlebener Stützpunkt mit einer Heizung und einem Sanitärbereich auszustatten und sämtlichen heutigen Anforderungen und Vorgaben anzupassen.

Sven Engel nahm die Diskussion über das Erxlebener Gerätehaus auch zum Anlass, um eine möglichst zeitnahe Fertigstellung der Risikoanalyse einzufordern. Schließlich besteht das Land bei der Vergabe von Fördermitteln für Feuerwehr-Projekte auf die Vorlage eines entsprechenden Strategiepapiers. Und mit Blick auf anstehende und dringliche Investitionen drückt bei den Brandbekämpfern in Osterburg und den Ortsteilen bei weitem nicht nur in Sachen des Erxlebener Gerätehauses der Schuh, machte der Einheitsgemeinde-Wehrleiter am Donnerstagabend im Ordnungs- und Sozialausschuss deutlich.