1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Giebelsanierung noch dieses Jahr

Alte Schule Werben Giebelsanierung noch dieses Jahr

Nach der Enttäuschung über den Stadtratsbeschluss geht der Arbeitskreis
Werbener Altstadt (Awa) auf Nummer sicher. Der Westgiebel der Alten
Schule am exponierten Kirchplatz soll in "kleiner Variante" saniert
werden. Auch, weil der Awa die Verantwortung für die Sicherheit trägt.

Von Karina Hoppe 29.06.2015, 01:12

Werben l Ein maroder Kehlbalken, der plötzlich auf die Fabianstraße fiel, hat es noch einmal deutlich gemacht: In puncto Sanierung der Alten Schule geht es neben Optik und Erhalt auch um die Sicherheit. In Bezug auf Balken wie auf den Westgiebel, der Risse im Gemäuer zeigt und wo die Stürze längst auf den Fenstern liegen. "Der Giebel muss jetzt gesichert werden", sagte deswegen Werner Eifrig, erster Vorsitzender des Awa, auf der Sitzung am Freitag mit einigem Nachdruck. "Wir tragen die Verantwortung", so seine Worte im Werbener "Deutschen Haus". Von den Mitgliedern kam keine Widerrede.

Fördergeldantrag abgelehnt

Der Entscheid im Stadtrat sei nunmal gefallen. Der Antrag auf Fördergelder in Höhe von 80000 Euro für die Sanierung des Giebels in einer Fachwerkvariante wurde auf der jüngsten Stadtratssitzung abgelehnt. Dafür stimmten nur Jochen Hufschmidt, Elisabeth Gellerich und Torsten Schatz. Nachdem Bürger daraufhin unter Protestworten den Saal verließen, votierten die Ratsmitglieder für die Förderung der kleinen Sanierungsvariante in Höhe von 30000 Euro. Auch diesen Antrag hatte der Awa gestellt, dann aber noch einmal erhöht, weil er die teurere Variante für die bessere hält und Geld in Aussicht zu stehen schien.

Nach Ablehnung konnte der alte Antrag wieder aufgewärmt werden. Und der Awa setzt nun auf den Spatz in der Hand, an die Taube auf dem Dach glaubt er nicht mehr. "Wir können nicht mehr warten, bis ein Wunder geschieht", so Eifrig.

Verkauf für symbolischen Euro

Im Gegensatz zur Sanierung in Fachwerkvariante liegt für die kleine Variante bereits eine Genehmigung von der Denkmalpflege vor. Der Awa-Vorstand will heute noch einmal zusammenkommen und alles in die Wege leiten. Dann könne der Planer sofort mit der Ausschreibung beginnen. Das müsse nun auch passieren, denn die Handwerker haben volle Auftragsbücher. Grob gesagt, soll in der Notsicherung alles lose Mauerwerk weggenommen und ersetzt werden, wobei eine Stützung mit Eisenankern vorgesehen ist.

Derzeit hat der Awa für die Alte Schule einen Nutzungsvertrag mit der Kirche. Um in die Gunst der Förderung aus Städtebaumitteln zu kommen, muss er Besitzer des Gebäudes sein. Das hat der Gemeindekirchenrat bereits abgesegnet. Das Gebäude soll für einen symbolischen Euro an den Awa gehen. Für das dazu gehörige Grundstück sind 3000 Euro angesetzt. Hier müsse allerdings noch geklärt werden, ob die Kirche das Grundstück überhaupt verkaufen darf.