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Einschulung Schulkindeltern haben es auch nicht leicht

55 Schüler groß ist der neue Jahrgang von Abc-Schützen, der ab dem heutigen Montag die Grundschule Seehausen besucht.

Von Ralf Franke 30.08.2015, 14:41

Seehausen l Weil der feierliche Akt in der Aula der Schule über die Bühne gehen sollte, das Platzangebot für die Mädchen und Jungen, deren Eltern sowie sonstige Verwandte und Freunde aber begrenzt ist, ging die Einschulung für die drei neuen ersten Klassen in zwei Durchgängen über die Bühne.

Den Gästen konnte die tiefere Logistik für das festlichen Prozederes egal sein. Die Mehrarbeit hatten ohnehin die Pädagogen um Schulleiter Reinhard Rieger, die Mitglieder des Schulchores sowie der Tanz- und Theatergruppe aus den dritten und vierten Klassen. Letztere hatten ein unterhaltsames Programm vorbereitet, das den Abc-Schützen Spaß bereiten und die Angst vor der Schule nehmen sollte. Zum Beispiel beim Stück vom Angsthasen, der unter allen Umständen nicht in den Unterricht wollte. Wofür er unter anderem die Abc-Krankheit mit einer ausgeprägten I- und O-Schwäche erfand, für die ihm Frau Doktor ein A-Test ausstellen sollte. Die Furcht vor Lehrern und Klassenräumen haben die von jeder Menge Lebenserfahrung geprägten Mitglieder der Oldieblaskapelle Seehausen längst abgelegt. Sie spielten nach langer Pause am Sonnabend aus gutem Grund wieder zur Einschulung auf. Denn die Musiker um Sven Peuker können in ihrer jetzigen Formation nicht nur ihr 20-jähriges Bestehen, sondern 50 Jahre Blasmusik in Seehausen feiern. So lange ist es nämlich her, dass sich das Kinder- und Jugendblasorchester gründete, das - und so schließt sich der Kreis dann wieder - vor fünf Jahrzehnten seinen ersten öffentlichen Auftritt beim Begrüßen der neuen Abc-Schützen in der Alandstadt hatte.

Den Schülern rief Rieger in Erinnerung, dass sie einen neuen Abschnitt vor sich haben, ließ aber auch durchblicken, dass es im Leben ganz normal ist, wenn sich eine Tür schließt und die nächste öffnet. Und er tröstete die gespannt in der ersten Reihe sitzenden Mädchen und Jungen, dass es die Schulkindeltern in ihrer neuen Rolle auch nicht leicht haben: früher aufstehen, montags den Sportbeutel nicht vergessen, Schreibheft voll, Tintenpatrone leer, Essengeld, Wandertag, Kuchenbasar ... und an die Blattsammlung will ich noch gar nicht denken, gab er Augen zwinkernd ein paar der Stolpersteine preis, die auf die Muttis und Vatis lauern.

Nach der Feierstunde, die aber nur gut 30 Minuten dauerte, beuchten die neuen Grundschüler mit ihren zukünftigen Klassenleiterinnen und den pädagogischen Mitarbeitern die Unterrichtsräume, um sich dann für das ersten Schulerinnerungsfoto aufzustellen. Später teilten sich die Eltern, um den Tag in ihrem Umfeld entsprechend zu feiern.