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Pilotprojekt zur Sicherheit im weltweiten Datennetz an der Grundschule Goldbeck Mit dem schnellen Internet kommen auch die Fallstricke

Von Ralf Franke 16.02.2011, 05:27

In der Sekundarschule Goldbeck fiel gestern der Startschuss für das Pilotprojekt "Sicheres Internet für Kinder und Jugendliche". In jeweils zwei Unterrichtsstunden sollen die 7. bis 10. Klassen der zweizügigen Bildungseinrichtung über die Tücken, die im weltweiten Informationsnetz drohen, aufgeklärt und für den sicheren Umgang mit ihren Daten sensibilisiert werden.

Goldbeck. Der Anstoß für die Aktion stammt vom Osterburger CDU-Landtagsabgeordneten Nico Schulz, der in einem regionalen Unternehmen einen hilfsbereiten und kompetenten Partner fand, der das Licht der Öffentlichkeit aber noch meidet, so lange es sich um ein Pilotprojekt handelt. Antrieb für den Landtagsabgeordneten sind nicht zuletzt die jüngsten Fortschritte beim Ausbau des Breitbandnetzes, mit dem DSL-Anschlüsse bald nahezu flächendeckend zu haben sind, mit denen aber auch die Gefahr größer wird, per Mouseklick erheblichen Schaden anzurichten. Gefährlich besonders für Kinder und Jugendliche, die sich in der digitalen Welt oft besser auskennen als ihren Eltern, aber eben auch leichtsinniger sind.

Bei Schulleiter Winfried Schwuchow rannten die Initiatoren offene Türen ein. Zumal auch die Lehrer bei der Aktion nur dazulernen können. Das Projekt soll sogar in der nächten Elternratssitzung thematisiert werden. Ziel sei, den Müttern und Vätern einen kurzen Grundkurs in Sachen Internetsicherheit anzubieten. Den "Unterricht" bei den Eltern sowie bei den Kindern und Jugendlichen übernimmt Michael Teichert, der in seinem Unternehmen nicht nur als Administrator Erfahrungen gesammelt hat, sondern praktischerweise auch über eine pädagogische Ausbildung verfügt.

Und was steht bei dem Computerexperten in zweimal 45 Minuten für den Nachwuchs auf dem Lehrplan? Unter anderem, dass die Jugendlichen keine persönlichen Daten preisgeben dürfen, dass reelle Treffen mit virtuellen Bekannten tabu sein sollten, dass bei Downloads Kostenfallen lauern und Urheberrechte verletzt werden können, was Cybermobbing ist und wie im Internet oder in diversen Foren die sogenannte Neti- oder Chattiquette gewahrt wird oder wo die Grenzen der Meinungsfreiheit sind. Der Unterrichtsstoff für die Eltern sieht ähnlich aus. Dazu gibt es aber noch Informationen über kostenlose Viren-, Firewall- und Filtersoftware, zu Viren, Trojanern, Würmern und Co., zur Einrichtung von Benutzerkonten oder Favoritenlisten, um Eingabefehler zu vermeiden, und anderes mehr.

In rund drei Wochen wollen die Initiatoren eine erste Bilanz ziehen und dann die Öffentlichkeit suchen. Erklärtes Ziel von Schulz ist es, das Projekt möglichst kreisweit auf alle Schulen auszuweiten.