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Hausbesuch heute bei Josepha Lazay aus Gladigau Jugendliche wagt den Schritt auf die Dorftheater-Bühne

Von Diana Kokot 09.03.2011, 04:26

Wenn sich am 19. März der Vorhang des Dorftheaters Gladigau zur Premiere von "Immer werrer nachts Klock veer" heben wird, dann ist das die "Feuertaufe" für ein junges Schauspiel-Talent, das in der diesjährigen Spielzeit die Reihen der Darsteller auf der Bühne verstärkt. Die vierzehnjährige Josepha Lazay sorgt als Tina Bremer mit jugendlicher Fröhlichkeit für frischen Wind und wird wohl auch die Herzen des Publikums im Sturm erobern.

Gladigau. Erste Theater-Erfahrungen sammelte das Mädchen schon vor einiger Zeit im Kinderstück "Dat is ja woll verhex", das ebenfalls in Gladigau aufgeführt wurde. Auch an einem anderen Auftritt, nämlich als Weihnachtsengel, hatte Josepha viel Freude.

"Aber die Rolle der Tina, das ist schon was ganz anderes", gesteht sie und erzählt, dass sie vor der ersten Probe sehr aufgeregt war. Besonders vor Regisseur Goswin Moniac habe sie großen Respekt, und es sei ihr schon etwas bange gewesen, ob sie denn seinen hohen künstlerischen Ansprüchen gerecht werden könne.

Doch diese Bedenken legten sich schnell. Die Neue überzeugte den Regisseur, und das Darsteller-Ensemble empfing sie mit offenen Armen. Im Nu verflogen anfängliche Aufregung und Angst. "Diese Angst war auch völlig unbegründet. Gerade Josepahas Eigenwilligkeit mag ich sehr", meint Goswin Moniac, der sich bei jeder Probe darüber freut, wie sich die junge Darstellerin ins Zeug legt, um ihrer Rolle Lebendigkeit zu verleihen.

"Dabei sind die Tina aus dem Stück und ich ganz unterschiedliche Charaktere", erklärt Josepha, die am liebsten die Freizeit mit ihrem Hund Mira verbringt, seit Jahren Klavier spielt und gerne Romane liest. Da sie das Gymnasium in Osterburg besucht und oft erst spät am Nachmittag mit den Bus in ihren Heimatort zurückkehrt, wo sie dann auch noch Hausaufgaben zu erledigen hat, sind ihre freien Stunden knapp bemessen. Trotzdem empfindet die Achtklässlerin die Theaterproben, die an zwei Abenden pro Woche und seit März sogar täglich stattfinden, nicht als Last. "Meine Schwestern Malin und Raja haben in den vergangenen Jahren musikalisch oder mit einer Pantomime bei den Aufführen mitgewirkt, in diesem Jahr bin ich an der Reihe", erklärt sie.

Ohne Josepha hätte das diesjährige Stück nicht auf die Bühne gebracht werden können, denn schon länger sucht das Gladigauer Ensemble für einige Rollen nach jungen Darstellern. "Daher waren wir sehr froh, als sich das Mädchen aus dem Talentschuppen Lazay bei uns meldete", sagt Goswin Moniac mit einem Lächeln.

Im Stück treten Christine Neumann als Tinas Mutter Susanne und Reinhard Bäthge als Vater Frank auf. Josepha verfolgt stets aufmerksam die Auftritte all ihrer Bühnenkollegen. "Ich kann viel von ihnen lernen, es macht Spaß", betont sie und verrät, dass sie Torsten Dahms besonders bewundert.

Zuspruch und Lob für ihre Tina-Darstellung bekommt die junge Darstellerin auch von ihrer Bühnen-Mama Christine Neumann und von Simone Wiesner. Doch das Mädchen möchte gar nicht, dass man so viel "Wind" macht. "Erst mal muss ich zeigen, was ich kann", sagt sie. Dazu wird Josepha Lazay ab 19. März in 18 Aufführungen beste Gelegenheit haben. Und wer weiß, vielleicht ist sie ja in der nächsten Spielzeit wieder mit dabei.