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Königsmarker fürchten um ihre Sportstätte / Sanitär-Investition stand schon mal im Etat / Aber: Mit der Fusion blieb auch die Sammelgrube auf der Strecke

Von Nico Maß 17.03.2011, 05:28

Der Königsmarker Sportraum birgt ein großes Handicap in sich. Die Toiletten können aufgrund fehlender Entsorgung nicht genutzt werden. Folgerichtig bemühen sich die Königsmarker Einwohner um den Bau einer Sammelgrube. Und suchen im Osterburger Stadtrat nach Verbündeten, die das Anliegen unterstützen.

Königsmark. Die meisten Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion betraten am Dienstagabend völlig unbekanntes Terrain. Denn mit Ausnahme der beiden Königsmarker Fraktionsmitglieder Torsten Werner und Fred Stoller sahen sie zum ersten Mal den mitten im Dorf gelegenen Sportraum. Das einfach gehaltene Gebäude, das ursprünglich als Saal einer Gaststätte gedient hatte, wird seit vielen Jahren von Einwohnern aus Königsmark und Umgebung als Trainingsstätte genutzt.

Werner und Stoller, aber auch Ortsbürgermeister Enrico Günther nutzten den Besuch, um die Christdemokraten von der Notwendigkeit einer neuen Klärgrube zu überzeugen. Vor Ort waren zudem auch zahlreiche Mitglieder des erst vor wenigen Wochen gegründeten Dorfvereins (wir berichteten).

Seit die bisherige Grube Ende des vergangenen Jahres außer Dienst gestellt werden musste, können die zum Sportraum gehörenden Toiletten nicht mehr genutzt werden. "Deshalb brauchen wir unbedingt eine neue Möglichkeit zur Entsorgung des Abwassers", betonte Enrico Günther. Eine Sammelgrube würde schon genügen, weil jährlich nur eine geringe Menge an Abwasser anfällt, schätzte der Ortsbürgermeister ein.

Günther hatte schon während der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses dargelegt, dass die Königsmarker Einwohner das Thema bereits länger auf ihrer Agenda haben. "Als unsere Gemeinde noch eine eigenständige Kommune war, wurde vom damaligen Rat eine Summe in Höhe von 5000 Euro für den Bau einer neuen Klärgrube eingestellt. Leider aber hat die Verwaltung diesen Königsmarker Ratsbeschluss nicht mehr in die Tat umgesetzt", sagte der Ortsbürgermeister.

Seit fast zwei Jahren Ortsteil der Einheitsgemeinde, wurde die Einrichtung einer Sammelgrube bislang nicht in den Finanzplanungen der Kommune berücksichtigt. Auch im aktuellen und bereits beschlossenen Haushaltsplan 2011 findet sich der Bau einer Klär- oder Sammelgrube für den Sportraum nicht wieder. Dabei wurde das Vorhaben nach Meinung des Königsmarker Ortsbürgermeisters spätestens mit dem Wegfall der alten Grube im vergangenen Jahr dringlich. Denn nach seinen Angaben wird der Raum rege genutzt, drei- bis fünfmal wöchentlich gehen Einwohner des Dorfes dort ihrem Sport nach. Und auch die Betreuten der Heilpädagogischen Einrichtung sowie die Knirpse aus der Tagesstätte des Dorfes nutzen den Sportraum für ihre Zwecke. Der Bauausschuss des Osterburger Stadtrates, der Verständnis für das Anliegen Günthers zeigte, folgte deshalb einem Vorschlag seines Vorsitzenden Matthias Köberle - das Gremium will den Raum während seiner nächsten Zusammenkunft besichtigen.

Nach Angaben des Königsmarker Ortsbürgermeisters will sich auch das Bauordnungsamt des Landkreises ein eigenes Bild vom Gebäude machen. Bei diesem für Ende März anvisierten Termin sollen Vertreter des durch die Osterburger Verwaltung benachrichtigten Fachamtes einschätzen, ob neben der Einrichtung einer Sammelgrube noch weitere Nachbesserungen in und an der Räumlichkeit selbst notwendig sind, damit der Sportraum auch zukünftig von den Königsmarker Einwohnern genutzt werden kann.

Die Mitglieder der CDU-Fraktion nahmen das Anliegen am Dienstagabend erst einmal zur Kenntnis. Hans-Jürgen Ahrend bat die anwesenden Einwohner um Verständnis, dass sich die Politiker noch nicht positionierten. "Wir haben uns ja gerade erst ein Bild von dem Raum gemacht. Aber wir werden dieses Thema ganz sicher im Auge behalten", kündigte der stellvertretende Fraktionschef an.