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Stadtrat Michael Schnelle wünscht sich Denkmal im Originalzustand / Stadtrat berät demnächst Kommt Albrecht der Bär wieder zurück?

Von Ingo Gutsche 16.02.2012, 05:21

Die Geschichte der Stadt Werben ist eng mit dem Askanierfürsten Albrecht der Bär verbunden. Die Figur des ersten Markgrafen von Brandenburg gehörte einst zum Denkmal vor der Johanniskirche, wo sie Werbener gern wieder sehen würden.

Werben l Albrecht der Bär präsentierte sich einst vor der mächtigen Werbener Johanniskirche. Rund dreieinhalb Meter ragte das überdimensionale Abbild des ersten Markgrafen von Brandenburg, der Werben das Stadtrecht verlieh, in die Höh\'. Vom Denkmal ist der Sockel geblieben, die Figur gibt es seit vielen Jahren nicht mehr. Allerdings gibt es Bestrebungen einiger Werbener, das vor der Kirche stehende Kriegerdenkmal im Original wiederzuerstellen. Deshalb ist zu diesem Thema eine Diskussion bei der nächsten Sitzung des Werbener Stadtrates am 28. Februar geplant.

Einer, der Albrecht den Bären wieder an seinem einstigen Platz sehen möchte, ist Stadtrat Michael Schnelle. "Wir reden schon seit vielen Jahren darüber. Aber es rührt sich nichts", ist er mit der jetzigen Situation unzufrieden und regte an, sich wieder mit dem Kriegerdenkmal zu beschäftigen. Er hält den Zeitpunkt, sich möglichst schnell darüber zu verständigen, für sinnvoll. Seiner Meinung nach könnte die Realisierung der großen Figur auf dem Sockel, falls der Stadtrat mehrheitlich der Meinung ist, im Zuge der jetzigen Baumaßnahme umgesetzt werden. Schnelle, Vorsitzender der CDU-Fraktion des Stadtrates, machte sich bereits ernsthafte Gedanken. In der Renaissancefestung in Berlin-Spandau, der Zitadelle, steht ein Denkmal Albrechts des Bären. Und dieses sei in Größe und Form identisch, praktisch das gleiche wie es einst in Werben stand. "Das ist eindeutig", sei dies anhand von historischen Bildern und des gleichen Bildhauers zu erkennen. "Ich habe bereits ein Angebot einholen lassen", machte Michael Schnelle schon den nächsten Schritt, um abzuschätzen, welche Kosten auf die Stadt zukommen könnten. Bei einer Förderung des Vorhabens würde sich der Eigenanteil der Stadt in Grenzen halten.

Aber gerade den finanziellen Aspekt möchte Werbens Bürgermeister Volkmar Haase im Vordergrund sehen. "Erst einmal werden wir im Stadtrat dazu beraten." Derzeit habe Werben "viele Baustellen". Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr der Innenausbau der Grundschule, so dass diese und andere Maßnahmen bevorzugt zu behandeln seien. Haase geht davon aus, dass die Arbeiten an dem Denkmal nicht allzu schnell zu realisieren seien. Unter anderem muss die Denkmalschutzbehörde einwilligen. Deshalb glaubt er nicht, dass eine mögliche Figur Albrechts des Bären auf dem Kriegerdenkmal im Zuge der nach der Frostperiode fortgesetzten Arbeiten auf dem zu befestigenden Vorplatz der Johanniskirche realisiert werden kann. Trotzdem sieht der Bürgermeister es ähnlich wie Michael Schnelle: "Eine Attraktion ist es schon." Am 11. November 1906 wurde das Denkmal in Werben enthüllt, im Ersten Weltkrieg vermutlich die Figur eingeschmolzen.