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Familienunternehmen Zirkus Probst gastiert in Osterburg / Abwechslungsreiches Programm in der Manege / Zuschauer sind begeistert Eine Vorstellung passt eben doch nicht in eine Kiste

Von Astrid Mathis 26.04.2012, 05:18

Osterburg l Clown Pompom schleppt eine besondere Handtasche in die Manege - einen Karton. Gespannt schauen die Zuschauer darauf. "In den passt eine Vorstellung", verkündet der Komiker aus Ungarn. Eine Vorstellung mit Zirkus Probst. Dienstag und Mittwoch gastierte das Ensemble in der Biesestadt.

So begann das Programm, das Jan Bühring moderierte. Auch das Zirkus-Probst-Orchester aus der Ukraine war startklar. Für jede Zirkusnummer hatten die Musiker den passenden Rhythmus. Rasant legten sie los, als Alexandra Probst ihren Auftritt mit der Ungarischen Post hatte. Nach und nach galoppierten fünf Ponys und ein Schimmel zwischen ihren Beinen hindurch, und sie bekam verdienten Applaus. Alexandra Probst ist eine Pferdenärrin, ausgebildete Pferdewirtin und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Mercedes, die nach 35 Jahren ihren Abschied von der Manege bekannt gab. Wie wunderbar, dass sie ihre Liebe zu den Tieren an ihre Tochter weitergegeben hat. Später zeigte Alexandra die berühmte Haustierrevue mit Ziegen, Hühnern Esel und Wildschwein "Edmund", für die sie Anfang des Jahres beim Zirkusfestival in Monte Carlo ausgezeichnet wurde.

Ihre Schwester Jessika hat sich dagegen der Artistik verschrieben, wie sie gleich in ihrer ersten Nummer mit Adriana unter Beweis stellte. Unter der Zirkuskuppel wanden sie sich in lange Seidentücher und präsentierten synchrones Luftvoltigieren. Der Fall in die Tiefe war der i-Punkt einer faszinierenden Darbietung. Allerdings war es damit noch nicht genug. Jessika Probst liebt Seiltanzen, Einradfahren auf dem Schlappseil und sogar Jonglieren, während sie auf dem Seil Einrad fährt. Einfach irre!

Apropos irre. Was die Truppe Raluy aus Kuba zeigte, muss man gesehen haben. Denn beim Anblick ihres Könnens stellt sich die Frage: Geht das noch mit rechten Dingen zu?

In ihrer ersten Nummer erhoben die acht Akrobaten mit ihren Kombinationen Seilspringen zu einer außergewöhnlichen Kunstform. Als Nächstes katapultierten sich die Männer und Frauen mit einer russischen Schaukel in die Luft, um Salti, Doppelsalti und doppelte Schrauben zu vollführen. Die Ausbildung in Havanna war übrigens namensgebend für vier Mitglieder von Raluy. Als Truppe "Havanna" zeigten sie außerdem in der Show, wie sie an Bungeeseilen in farbenfrohen Kostümen Formationen fliegen können. Und schließlich ließen die vier während ihrer Handstandakrobatik noch ihre Muskeln tanzen.

Fehlten im Zirkuszelt nur die Wildkatzen. Die "schnurrten" wie gewohnt nach der Pause unter den Händen von Rüdiger Probst. Neben den sibirischen Tigern bot der Dompteur einen Blick auf weitere Exoten der Probster Tierkarawane - Watussi, Kamele, Lamas spazierten durch die Manege. Dort wurden letztlich selbst Zuschauer zu Stars. Clown Pompom fuhr erst imaginär Auto mit einer Frau, die er Anke taufte, dann schnappte er sich drei Männer, setzte ihnen Perücken auf und rockte mit ihnen den Queen-Hit "I want to break free". So kräftig gelacht haben die Zuschauer sicher noch nie zu dem bekannten Titel.

Am kommenden Wochenende gibt der Zirkus Probst seine Vorstellungen übrigens in Salzwedel, und vom 1. bis 3. Mai gastiert er in Wittenberge. Einfach hingehen und genießen!