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Kulturpreisverleihung beim dritten Frühlings-Wirtschaftsempfang der Einheitsgemeinde Arendsee Schornsteinfeger und Hoheiten wünschen Glück

Von Helga Räßler 18.03.2013, 02:16

Junge Talente der Superklasse, ein Schornsteinfeger in Prinzessinnenbegleitung und Kulturpreisträger standen im Mittelpunkt des dritten Frühlings-Wirtschafts-Empfangs der Stadt Arendsee. Ein gelungenes Fest mit interessanten Begegnungen.

Arendsee l "Ich bin überrascht und freue mich sehr über die Auszeichnung", erklärte Vorsitzende Christel Tiemann vom Verein De Dörpstroat Neulingen nach der Verleihung des Kunst- und Kulturpreises der Stadt beim Frühlings-Wirtschafts-Empfang im Integrationsdorf. "Ich wusste gar nicht, dass wir so hervorragende junge Talente in der Einheitsgemeinde haben", sagte sie. Und regte die Etablierung eines kulturellen Zentrums zur Talenteförderung an.

Das Lob galt Lena (18) und Anna (13) Krüger aus Zehren, Patricia Herbst (16) aus Arendsee und Julian Ulbricht (23) aus Thielbeer, die mit eindrucksvollen Gesangstiteln mit Gitarren- und Schlagzeugbegleitung das Publikum in ihren Bann zogen. Minutenlanger Beifall zeugte von der Begeisterung über so viel stimmliches und musikalisches Können.

"Die Jugend ist uns wichtig - darum Dank jenen von 750 Unternehmen in der Einheitsgemeinde, die Ausbildungsplätze schaffen, damit die jungen Leute in der Region bleiben", hatte Bürgermeister Norman Klebe betont. Darum werde auch investiert in den Nachwuchs - nach der Sanierung der Grundschule Auf Zack werde für 2,5 Millionen Euro eine neue Kindertagesstätte gebaut.

Zusammen mit Stadtrat und Kulturausschusschef Thomas Schlicke überreichte er die Preise an den Neulinger Verein De Dörpstroat und den Dirigenten des Arendseer Männergesangvereins MGV 1847, Jürgen Luckas, für ehrenamtliches Engagement. In seiner Laudatio würdigte Schlicke das herausragende persönliche Engagement und die jahrzehntelange Einsatzbereitschaft Luckas\' für seinen Chor und die Stadt sowie Ideenreichtum und Einsatz für die Vermittlung dörflichen Brauchtums und landwirtschaftlicher Geschichte nicht nur beim Kartoffeltag durch die Mitglieder des Neulinger Vereins De Dörpstroat um Christel Tiemann (wir berichteten).

"In jüngster Zeit entsteht bei mir der Eindruck, dass unser Land zu einem Selbstbedienungsladen mutiert, indem sich die, die über Steuergelder verfügen, selbst bevorteilen", merkte Schlicke kritisch an. "Vor Ort kommt immer weniger Geld an, die Ausgaben für ehrenamtliche Arbeit und freiwillige soziale Aufgaben werden immer weiter gesenkt. Um so mehr muss das Ehrenamt anerkannt werden."

Diakon Holger Olbert von der katholischen Kirchengemeinde segnete die Veranstaltung und forderte mehr menschliches Miteinander. Schornsteinfeger Bernd Raffel wünschte Glück und schloss sich Schlickes Kritik an. Zum Auftakt hatte der Männergesangverein seine Lieder gesungen. Ziemendorfs Ortsbürgermeister Michael Meyer bot einen unterhaltsamen und humorvollen Exkurs in die Ziemendorfer Historie.

Bei interessanten Begegnungen und Gesprächen - dazu gab es Spanferkelbraten und Getränke - klang der Abend aus. Neben den Preisträgern feierten auch Vertreter von Kommunalpolitik und Wirtschaft mit.