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Dank Zwangseingemeindungen leben in Salzwedel erstmals seit Wende wieder mehr als 25 000 Bürger Bevölkerungsschwund hat sich deutlich verlangsamt

Von Torsten Adam 14.01.2011, 04:26

Erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung hat Salzwedel wieder mehr als 25 000 Einwohner. Durch die Zwangseingemeindungen von Steinitz und Wieblitz-Eversdorf lebten nach Angaben des kommunalen Einwohnermeldeamtes am 1. Januar 2011 exakt 25 408 Menschen in der Kreisstadt, die nunmehr 48 Ortsteile zählt.

Salzwedel. Nur dank der ehemaligen Gemeinden Steinitz (476 Einwohner) und Wieblitz-Eversdorf (278 Bürger) hat die Hansestadt Salzwedel ihre Bevölkerungszahl weiter steigern können. Ohne beide Zwangseingemeindungen wäre sie binnen Jahresfrist von 24 890 auf 24 654 gefallen. Dies entspricht einem Rückgang von 0,95 Prozent. Immerhin: Der Abwärts-trend hat sich damit deutlich verlangsamt. Betrug doch der Verlust (Saldo aus Geburten, Sterbefällen, Zu- und Wegzügen) im alten Stadtgebiet 2008 noch 1,6 Prozent und 2009 gar 1,8 Prozent.

Nun leben im 305 Quadratkilometer großen Stadtgebiet, das neben der Kernstadt auch 48 Ortsteile (!) umfasst, 25 408 Menschen. So viele Einwohner hatte Salzwedel zuletzt zu DDR-Zeiten.

Im Vorjahr erblickten 218 Babys, deren Eltern in Salzwedel wohnen, das Licht der Welt. Davon waren 113 Knaben und 105 Mädchen. Das Übergewicht des männlichen Nachwuchses gibt es seit 2004 kontinuierlich. Nur 2009 war die Zahl geborener Mädchen und Jungen auf gleichem Niveau.

Insgesamt geben in der Hansestadt nichtsdestotrotz die Damen den Ton an, wenngleich in den meisten Dörfern der Herren-Anteil größer ist. 12 878 Frauen stehen 12 530 Männern gegenüber. Der Anteil des weiblichen Geschlechts beträgt damit 50,7 Prozent nach 50,8 Prozent im Jahr zuvor. Vor allem in den älteren Jahrgängen sind die Damen dominant. Mit 100 Jahren ist Helene Müller die älteste Einwohnerin der Kreisstadt. In diesem Jahr sieht eine weitere Salzwedelerin der Vollendung eines Lebensjahrhunderts entgegen, 2012 sind es sogar fünf Frauen.

Der Jahrgang 1962 bleibt mit 501 Menschen der stärkste in Salzwedel, gefolgt von 1963 (497) und 1959 (496).

Momentan haben 463 Ausländer – 239 Männer und 224 Frauen – ihren Hauptwohnsitz in der Hansestadt. Das sind 32 mehr als 2010. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg somit binnen Jahresfrist von 1,73 auf 1,82 Prozent. 60 von ihnen stammen aus einem EU-Staat. 794 Salzwedeler besitzen neben dem deutschen auch den Pass einer anderen Nation. Die Zahl der Doppelstaatler sank damit weiter – 2007 waren es noch 949.