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Künstler führten durch die Welt von Walzerkönig Johann Strauss Der Dreivierteltakt bestimmt den Schlag der Herzen

Von Oliver Becker 13.01.2014, 01:22

Einen beschwingten Abend verbreiteten am Freitag Sänger und Tänzer der Johann-Strauss-Gala im Kulturhaus. Polkas und Märsche wechselten mit bekannten Operetten und Walzern.

Salzwedel l Einen überaus glanzvollen Abend erlebte das altmärkische Publikum am Freitag im ausverkauften Kulturhaus. Was einen auch nicht verwunderte, denn schließlich gab sich ein König die Ehre. Zwar nicht in leibhaftiger Gestalt, aber so doch in Form eines wahrhaft königlichen Nachlasses.

Der "Walzerkönig" Johann Strauss Junior hinterließ der Nachwelt eine Vielzahl an Walzermelodien, Polkas, Märschen und Operetten. Daraus schöpfend, entfachte das Golden Star Orchestra ein wahres musikalisches Feuerwerk, bestehend aus den schönsten Melodien des Wiener Starkomponisten. Die Arien aus Operetten wie "Der Zigeunerbaron", "Die Fledermaus", "Wiener Blut" oder "Eine Nacht in Venedig" wurden dargeboten von der deutschen Sopranistin Martina Haeger und dem tschechischen Tenor Milan Vlcek. Die akustisch und optisch sehr ansprechende Aufführung bekam zudem das viel zitierte Sahnehäubchen durch die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts aufgesetzt.

Der Theaterschauspieler und Sänger Michael Seeboth führte an dem Abend durch das Programm. Mit seiner ruhigen dunklen Stimme unterhielt er das Publikum mit Informationen und Geschichtchen zu Johann Strauss und dessen kompositorischen Schaffenswerk. Die Liste an Walzern, Polkas und Operetten ist lang und klangvoll. So war es für die fast 500 Besucher im Kulturhausaal ein besonderes Vergnügen, bei einem Spaziergang durch einen Teil der Strauss-Musikwelt dabei zu sein. Zudem noch vorgetragen von einem bravourösen Orchester und hervorragenden Solisten.

Aber der Spaziergang verfiel sehr schnell in einen Tanzschritt, denn die Melodien lassen nichts anderes zu. Und so beendeten auch Martina Haegner und Milan Vlcek ihr Duett mit einem kurzen Walzer. Leicht und beschwingt ging es durch das rund zweistündige Programm und die Zeit verging wie im Flug. Polka und Walzer wechselten, und im Zwei- oder Dreivierteltakt wirbelten die Tänzerinnen und Tänzer über die, bedingt durch den Platzanspruch des großen Orchesters, doch recht klein gewordene Bühne.

Ein Höhepunkt des Abends war der gemeinsame Gesang des Tenors Milan Vlcek mit dem Publikum. Vielstimmig erklang die Arie "Ja, das alles auf Ehr ..." von Sandor Barinkay aus der Oper "Der Zigeunerbaron". Abschließend prallte begeisterter Beifall aus dem Saal und von der Bühne aufeinander. Das Publikum fühlte sich ausgesprochen gut unterhalten, sodass auch ein Technikausfall nicht die Stimmung trüben konnte.

Nachdem zwei Funkmikrofone ausgefallen waren, legte man Moderator Michael Seeboth kurzerhand an die lange (Mikrofon)-Leine. Er überspielte die Mikrofonaussetzer professionell und das Publikum nahm es mit Humor. Mit mehreren Zugaben und kräftigem Beifall verabschiedeten sich die Künstler und das Publikum bestens gelaunt voneinander.