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Ab dem 31. Januar haben Interessenten die Chance, eine andere Ernährungsvariante kennenzulernen Vegan - das essen, was einem die Natur auftischt

Von Malte Schmidt 16.01.2014, 02:22

Zwölf Monate soll es ihn geben, den Vegan-Kochkurs im Mehrgenerationenhaus. Außerdem: Ein ehemaliger Salzwedeler unterstützt die Einrichtung mit dem Verkauf von Kleidungsstücken seines Labels.

Salzwedel l Fast 755 Millionen Tiere, die jährlich in Deutschland geschlachtet werden. Davon rund 630 Millionen Hühner, 60 Millionen Schweine, über 35 Millionen Puten, 25 Millionen Enten und mehr als 3 Millionen Rinder. Das ist die erschreckende Bilanz des vergangenen Jahres, die erst vor Kurzem im "Fleischatlas 2014" veröffentlicht wurde. Jeder Deutsche isst im Schnitt 60 Kilogramm Fleisch im Jahr. Das wären im Altmarkkreis Salzwedel, bei einer Einwohnerzahl von 88438 Menschen, im Schnitt rund 5300 Tonnen Fleisch.

Fleischfrei kann gut schmecken

Dass eine fleischfreie Ernährungsvariante auch sehr gut schmecken kann und gesund ist wollen die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses ab dem 31. Januar beweisen. Dann haben Interessenten, ob jung oder alt, die Chance, an einem Vegan-Kochkurs teilzunehmen. "Wir sind nicht dazu da, die Welt zu verbessern, können aber Interessenten einen anderen Weg der Ernährung zeigen", erklärt Alexander Rekow, Leiter des Mehrgenerationenhauses in Salzwedel, der selbst auch kein Fleisch isst. "Die Idee, ein veganes Kochprojekt anzubieten, hatte ich und wollte Florian Eckebrecht, der ein veganes Mode-Label in Berlin führt, mit einbeziehen", erklärt Rekow.

Das hat auch besondere Gründe: "Das Mehrgenerationenhaus in Salzwedel ist mir schon sehr lange bekannt, da ich selbst in Salzwedel aufgewachsen bin. In den Räumen des Jugendtreffs verbrachte ich viele schöne Nachmittage", erklärt Florian Eckebrecht. Er fügt hinzu: "In Absprache mit Alexander, welchen ich auch schon seit meiner Kindheit kenne, reifte bei einem Kaffee in Berlin der Gedanke, wie man die Einrichtung in Salzwedel unterstützen könnte", weiß Eckebrecht noch genau.

Beide wollen die gleiche Nachricht übermitteln. Rekow plante den veganen Kochkurs, der aus Gotha stammende Florian Eckebrecht ein Logo für das Mehrgenerationenhaus. Dieses ziert seit Januar eine Kleidungskollektion von ihm. Ein Teil des Erlöses wird der Einrichtung im Dezember 2014 zugutekommen. Bis dahin wird auch der Vegan-Kochkurs gehen.

"Ich bin mir sicher, dass das tolle Team des Mehrgenerationenhauses dieses wichtige aber auch sensible Thema mit viel Spaß beim Kochen vermitteln kann", sagt Eckebrecht.

Jeden letzten Freitag im Monat, beginnend mit dem 31. Januar, wird der Kurs angeboten. "Wir werden im Kurs erklären, warum und wieso wir das anbieten. Und wo und wie viel Fleisch eigentlich in unseren Lebensmitteln steckt", erzählt Anja Breese, stellvertretende Leiterin des Hauses. Sie wird den Anwesenden bei den Kursen unter die Arme greifen.

"Natürlich wollen wir auch wissen, warum die Teilnehmer dabei sind und ob es ihnen am Ende etwas gebracht hat", blickt Anja Breese voraus. Pro Freitag haben acht Interessenten die Chance, an dem Nachmittag teilzunehmen. "Sollten sich mehr Menschen finden, die daran teilnehmen wollen, können wir natürlich noch an weiteren Tagen den Kurs anbieten", sagt sie.

Mitarbeiter sind stolz auf das Engagement

Beim ersten Vegan-Kochkurs der am Freitag, 31. Januar, um 16.30 Uhr beginnt, wird Schmorgemüse mit Tofu angeboten.

"Wir würden uns über vegane Rezepte oder Gastkocher freuen, die ihre Rezepte mit den Interessenten im Mehrgenerationenhaus kochen", so Alexander Rekow. Er hofft, dass das Projekt sehr gut ankommt und zu einem Selbstläufer wird, bei dem die Einrichtung lediglich die Küche stellt. "Ein erster Salzwedeler Gastronom hat schon sein Interesse verkündet und wird einen Kurs übernehmen", erklärt Rekow. Auf das Engagement der Interessenten ist das Team des Jugendtreffs stolz.

Florian Eckebrecht hat abschließend ein Zitat von Vincent van Gogh, welches er sehr mag: "Wandlung ist notwendig, wie die Erneuerung der Blätter im Frühling."