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MDR-Team drehte für "Die Dorf-Bruzzzler" / Sendung wird am 23. Januar gezeigt 99 aufregende Minuten für die Jeetzer

Von Heike Liensdorf 11.01.2011, 05:25

Salat von Grünkohl und karamellisierten Schwarzwurzeln mit glasierter Hähnchenbrust: Dieses Rezept wollten Fernsehkoch René Bobzin und Wetterfee Susanne Langhans gestern kochen. Mit der Zutatenliste reisten sie für die MDR-Sendung "Die Dorf-Bruzzzler" nach Jeetze. 99 Minuten hatten die Jeetzer Zeit – dann musste das Essen fertig auf dem Tisch stehen, wenn sie die "Goldenen Kochlöffel" haben wollten. Und die Jeetzer bewiesen, dass sie in kürzester Zeit so manches auf die Beine stellen können.

Jeetze. "In meinem Leben hätte ich nicht gedacht, dass wir hier kochen", sagte Herta Brodkorb gestern am Rande der Dreharbeiten. Die Vorsitzende der Volkssolidaritäts-Ortsgruppe Jeetze freute sich, dass so viele Mitstreiter vor Ort waren, um innerhalb von 99 Minuten die vorgegebenen Zutaten zu besorgen, zu putzen, zu schnippeln und zu rühren – halt überall wo möglich Fernsehkoch René Bobzin zu unterstützen.

Jeder überlegte, was er beisteuern könnte

In Jeetze bestritt die MDR-Sendung "Die Dorfbruzzzler" gestern die ingesamt 33. Folge. Und die erste Folge im neuen Jahr. "Ein grandioser Auftakt", meinte bereits Karsten Blumenthal, verantwortlicher Redakteur, als er zu Beginn der Sendung vor "Krügers kleiner Kneipe" die vielen Jeetzer sah. Brunau habe die "Dorfbruzzzler"-Aktion an Jeetze abgegeben, so Karsten Blumenthal, da sich dort keine Bruzzelstelle gefunden habe. Er erhielt die Empfehlung, sich an Herta Brotkorb zu wenden. Gesagt, getan – und die Sendung, die am 23. Januar ausgestrahlt werden soll, wurde bestens abgestimmt, lobte der Redakteur. Gemeinsam mit den beiden Hauptdarstellern René Bobzin und Susanne Langhans reisten er, Kameramann René Schröter, Ton- und Kameraassistent Florian Kirchner sowie Marco Dausel, der mit Karsten Blumenthal den Film schneiden wird, an. Im Gepäck: viel Technik und ein eher ausgefallenes Rezept.

Als René Bobzin die Zutatenliste vorlas, herrschte angespannte Ruhe. Jeder schien zu überlegen, was er beisteuern könne. Dann begann hektische Betriebsamkeit. Wer hat was? Gemeinsam mit Su-sanne Langhans vergaben die Jeetzer, wer was zu besorgen hat. Bloß nichts verzetteln, das kostet Zeit – davor hatte zu Beginn Bobzin gewarnt.

Doch alles klappte. Die erste geforderte Zutat war bereits nach wenigen Sekunden auf dem Tisch und wartete darauf, gewürfelt zu werden: die Zwiebeln. Christa Dangelat und Helga Scharge hatten diese bereits vorsorglich mitgebracht. Schnell kam eines zum anderen. Susanne Langhans und das Kamerateam begleiteten Juditta Müller und Hildegard Henning, die von daheim Zutaten holten. Und so fand sich schnell eines zum anderen: Juditta Müller steuerte Grünkohl aus dem eigenen Garten bei, Ingrid Behfeld selbstgemachte Hühnerbrühe, Christa Dangelat und Helga Scharge Zwiebeln, Annette Wolter Majoran, Petersilie und Schnittlauch und Hannelore Siedmann die Schwarzwurzeln.

"Das ist eine ganz klare Saisongeschichte"

Apropos Schwarzwurzeln. Nach einer kurzen Rundumfrage machte Herta Brodkorb dem Fernsehkoch wenig Hoffnung, dass die Jeetzer frische Schwarzwurzeln bieten könnten. Einzige Variante, die zu bleiben schien: das Gemüse im Glas. Doch da schüttelte René Bobzin den Kopf. "Wollt ihr Altmärker wirklich Schwarzwurzeln aus dem Glas essen?", fragte er provokant und erzielte damit das, was er wollte. Alle gingen noch einmal in sich, und Hannelore Siedmann fiel ein, dass sie vielleicht doch damit dienen könnte. Sie stratzte mit dem Kamerateam los und kam mit einem vollen Eimer wieder.

Warum eigentlich Schwarzwurzeln? "Das ist eine ganz klare Saisongeschichte, wie auch Grünkohl", erklärte Bobzin. Es sei ein leichtes Essen, um gut in das neue Jahr zu starten. Grünkohl enthalte viel Vi-tamin C, dazu Geflügel.

Nachdem alle Zutaten da waren, rotierte René Bobzin mit einigen Helfern in der Küche. Immer die Zeit im Nacken. Es duftete schon gut, doch zu hören war nichts. Außer eine Anmerkung, die Susanne Langhans weitergab. Es könne ja wohl nicht sein, dass alle anderen Sekt trinken – nur das Küchenteam nichts davon abbekomme. Jutta Tiedge, die die Sektrunde nachträglich auf ihre Hochzeit ausgab, reichte sofort einen Sekt in die Küche nach.

Doch René Bobzin blieb nicht viel Zeit zum Durchatmen. Immer weniger Zeit blieb, um das Gericht fertig zu kochen. Bevor die 99 Minuten abgelaufen waren, musste Herta Brodkorb als Initiatorin einen angerichteten Teller überreicht haben. Nur so erhalten die Jeetzer den Pokal – die "Goldenen Kochlöffel". Ob René Bobzin, Susanne Langhans und die Jeetzer den Wettstreit gegen die Zeit gewinnen, sehen Sie voraussichtlich am Sonntag, 23. Januar, ab 19 Uhr im MDR-Fernsehen bei Sachsen-Anhalt heute.