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Landrat Michael Ziche und KSB-Vorsitzender Lutz Franke unterschrieben Übereinkunft Vertrag sichert künftig die Förderung für den Sport

Von Uta Elste 22.01.2011, 05:25

Der Altmarkkreis bezuschusst den Kreissportbund Altmark West (KSB) künftig auf Basis eines Vertrages. Landrat Michael Ziche und KSB-Vorsitzender Lutz Franke setzten gestern ihre Unterschriften unter die entsprechende Übereinkunft.

Salzwedel. Sport habe im Altmarkkreis Salzwedel einen hohen Stellenwert, wurde im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung seitens der Kreisverwaltung betont. Vor allem die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen habe einen sehr hohen Stellenwert.

Die Zuschüsse an den KSB sind jedoch eine freiwillige Aufgabe. Genau das erwies sich im vergangenen Jahr als Problem. Das Landesverwaltungsamt hatte am Etat 2010 auf den ersten Blick zwar nichts auszusetzen. Es forderte den Kreis jedoch auf, das Konsolidierungskonzept zur Haushaltssanierung zu überarbeiten, 1,8 Millionen Euro einzusparen und eine Haushaltssperre zu verhängen.

Aus dieser Auseinandersetzung habe der Kreis seine Lehren gezogen, sagte Landrat Michael Ziche gestern. Die Sportförderung bleibt zwar eine freiwillige Aufgabe, vertraglich vereinbarte Zuschüsse würden jedoch auch im Falle einer Haushaltssperre oder eines nicht genehmigten Etats gezahlt werden. Anderenfalls würden Vereine schnell in finanzielle Nöte geraten.

Der Kreistag sah das während seiner Sitzung im Dezember 2010 ebenso und ermäch-tigte Landrat Michael Ziche einstimmig, einen entsprechenden Vertrag mit dem KSB abzuschließen.

Im vergangenen Jahr erhielt der KSB 119 300 Euro aus der Kreiskasse. Lutz Franke übergab gestern eine Abrechnung des überwiesenen Geldes. Demzufolge wurden 55 000 Euro als Zuschüsse für Übungsleiter verwendet, 25 000 Euro flossen in die Vereinshilfe. Der Kauf von Sportgeräten wurde mit 10 000 Euro unterstützt, Talentförderung und Behindertensport jeweils mit 4 000 Euro. 1 562 Euro wurden für die Kinder- und Jugendspiele eingesetzt, 198 Euro für die Breitensportentwicklung, 240 Euro schlugen für ein Sport- und Spielfest zu Buche. 19 300 Euro wurden als Zuschuss für die KSB-Geschäftsstelle eingesetzt.

KSB-Vorsitzender Lutz Franke verwies darauf, dass derart 90 Prozent des Kreis-Zuschusses in die "reine" Vereinsförderung geflossen seien und nur etwa 10 Prozent in die Verwaltungstätigkeit. Doch Hilfe aus der Geschäftsstelle sei für viele Vereine sehr wichtig, da beispielsweise nur zehn Prozent der KSB-Mitgliedsvereine die Möglichkeit der elektronischen Datenerfassung nutzen.

Fünf Euro pro Mitglied und Anreiz für Zuwachs

Künftig solle der KSB pro Vereinsmitglied einen Zuschuss von fünf Euro erhalten, erläuterte Michael Ziche. Gleichzeitig sei ein Anreiz für weiteren Mitgliederzuwachs vereinbart worden, ebenso jedoch auch ein "Puffer", um den KSB vor erheblichen Einbußen zu schützen, wenn die Mitgliederzahl plötzlich merklich sinkt, geschehen etwa beim Austritt der Anglervereine. Derzeit hat der KSB Altmark West 172 Mitgliedsvereine mit mehr als 16 000 Sportlern. Das bedeutet, das mehr als 17 Prozent aller Westaltmärker Mitglied eines Sportvereins sind.

Trotz der Planungssicherheit, die der Vertrag den westaltmärkischen Sportler gibt, liegen große Herausforderungen vor dem KSB, machte Lutz Franke deutlich. Zum einen müsse nach neuen Methoden gesucht werden, um die Vereine zu stabilisieren. Franke nannte dazu die Möglichkeiten, dass den Vereinen nicht nur aktive Sportler, sondern auch fördernde Mitglieder angehören.

Viel Gesprächsbedarf bestehe auch angesichts der Tatsache, dass der Landessportbund ab 2013 die allgemeinen Sportgruppen in Fachverbände überführen wolle. "Die Vertreter des Stendaler Kreissportbundes und wir haben dagegen gestimmt", merkte Lutz Franke an. Der Anteil der allgemeinen Sportgruppen, deren Mitglieder dieses Hobby vor allem aus Freude an der Sache betreiben und nicht am Wettkampfbetrieb teilnehmen, liege im KSB bei etwa 25 Prozent. Für deren Mitglieder würden dann auch Beiträge für die Fachverbände fällig werden. "Hier besteht dringender Gesprächsbedarf, sowohl mit den Vereinen als auch mit den Verbänden, um finanziell verträgliche Lösungen zu finden", betonte Lutz Franke.