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Frank und Werner Ostwald vom Milchkontrollverband und Rinderzuchtverband ausgezeichnet Bühne frei für Rosi als 100 000-Liter-Kuh

Von Helga Räßler 21.03.2014, 02:21

Großer Bahnhof für die schwarzbunte Rosi mit der Ohrmarke 15020-59506 in Leppin: Sie wurde als 100 000-Liter-Kuh ausgezeichnet und mit einer Schärpe dekoriert. Urkunden vom Milchkontroll- und dem Rinderzuchtverband gab es für Frank und Werner Ostwald.

Leppin l So richtig geheuer war es der elfjährigen Schwarzbunten von Frank und Werner Ostwald in Leppin gestern Vormittag nicht, als sie aus dem Stall an der Bergstraße geholt wurde. Im hellen Sonnenlicht fühlte sich Rosi plötzlich von allen Seiten beäugt und bedrängt, denn an ihrem Ehrentag sollte sie sich von ihrer besten Seite präsentieren. Ehe sie aber so stand, wie es für die Fotografen am besten war, musste sie etwas geschoben und gedreht werden.

Aber dann war es so weit, und Eckhard Schulze vom Landesmilchkontrollverband hängte ihr die schwarz-rot goldene Schärpe mit Goldprägedruck um. Denn Rosi mit der Ohrmarke 15020-59506 ist eine prämierte 100 000-Liter-Kuh. Dafür gab es außerdem Urkunden und einen Pokal vom Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt noch dazu. Den überreichte Holger Wallmann von der Abteilung Herdbuch, wo Ostwalds mit Rosi ebenfalls eingetragen sind.

"Tier ist sehr gepflegt - das zeugt von hervorragender Arbeit der Besitzer."

Holger Wallmann

"Rosi wird seit zirka neun Jahren gemolken, das sind insgesamt 2886 Melktage", informierte Eckhard Schulze über die Preisträgerin. Nur ganz wenige Tage habe sie trocken gestanden.

Die 100 000 Liter habe das Tier bereits am 5. Februar vollgehabt. Aber da sei es zu kalt zur Präsentation gewesen. "Inzwischen sind schon weitere 1467 Liter Milch dazugekommen", hob Schulze hervor. Die errechneten 35,1 Liter Milch pro Tag seien eine Spitzenleistung.

"Rosi hat acht Laktionen hinter sich, befindet sich jetzt in der neunten, das heißt: Rosi hat neunmal gekalbt" betonte er. Vater sei Rudolf. Ihre Mutter Lolita habe viermal gekalbt.

"Rosi ist sehr gut gepflegt - das zeugt von der hervorragenden Arbeit der Besitzer", lobte Holger Wallmann Vater Werner und Sohn Frank Ostwald. Und das bedeute für den Landwirt 365 Tage Einsatz im Stall von früh bis spät.

Insgesamt stehen in Ostwalds Ställen 70 bis 80 Milchkühe und genauso viele Jungrinder. Die Kühe bringen jeweils eine Jahresmilchleistung von 9800 Litern. Zum Betrieb der beiden Leppiner gehören noch 250 Hektar Land - 90 Hektar Grünland, der Rest Ackerflächen.

Seit der Wende sind in ganz Sachsen-Anhalt 117 Kühe mit der 100 000-Liter-Leistung ausgezeichnet worden. In ganz Deutschland seien es 640, wusste Eckhard Schulze.