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Frühlingsempfang im Integrationsdorf Arendsee / Kunst- und Kulturpreis für Paul Meitz und die Triathlonfüchse "Wirtschaft ist der Maschinenraum der Gemeinde"

Von Marco Heide 24.03.2014, 02:29

Musik, Urkunden und ein Vortrag über die ehemalige Gemeinde Vissum - der 4. Frühlingswirtschaftsempfang bot den rund 150 Gästen im Integrationsdorf Arendsee ein abwechslungsreiches Programm.

Arendsee l Eines war beim 4. Arendseer Frühlingswirtschaftsempfang am Freitagabend schnell klar: Als Bewohner der Seestadt kann man auf einiges stolz sein. Vor und nach dem offiziellen Teil erklang als Hintergrundmusik "Is It right" von Elaiza, die Deutschland in diesem Jahr beim Eurovision Song Contest vertreten. Mit dabei: Yvonne Grünwald aus Arendsee. Doch aus der Seestadt wird nicht nur Kunst und Kultur exportiert, sondern auch von vielen Ehrenamtlichen produziert. Und für diese Helfer verlieh die Kommune während des Empfangs den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Arendsee. "Eine Welt lebt davon, dass Menschen mehr machen, als sie müssen", unterstrich Landrat Michael Ziche während seiner Rede, dass es ohne Ehrenamt nicht geht.

In der Kategorie Vereine erhielten die Triathlonfüchse Osterburg den Preis. Neben dem bereits traditionellen Arendsee-Triathlon, richteten die Füchse im vergangenen Jahr erstmals die Deutsche Polizeimeisterschaft aus. Den Offiziellen habe die Organisation so gut gefallen, dass sie kurz nach dem Wettkampf bereits erklärt haben, dass die Meisterschaft 2015 erneut in Arend-see ausgerichtet werden soll, sagte Bürgermeister Norman Klebe.

Als Einzelperson wurde der Binder Vogelkundler und Naturschützer Paul Meitz gewürdigt. "Paul Meitz gestaltet nicht nur die ehrenamtliche Arbeit vor Ort mit, sondern bringt sich über die Grenzen der Altmark hinaus im Naturschutz ein", lobte der Vorsitzende des Arendseer Kulturausschusses, Thomas Schlicke (Linke), das Engagement des Binders, der sich gemeinsam mit den Vertretern der Triathlonfüchse ins Goldene Buch der Stadt eintragen durfte.

Aber neben den Ehrenamtlichen, gibt es in jeder Stadt eine zweite wichtige Komponente, die das öffentliche Leben am Laufen hält. Die Wirtschaft. Und diese habe sich laut Norman Klebe im vergangenen Jahr positiv in der Seestadt entwickelt. "In der Einheitsgemeinde gibt es mehr als 750 Betriebe. 2013 sind 47 Neuanmeldungen dazugekommen", zählt das Stadtoberhaupt auf. Auch mit Blick auf den aktuellen Haushalt sieht Klebe der Zukunft aus finanzieller Sicht optimistisch entgegen.

Während des Empfangs gab es außerdem einen Vortragsausflug in die ehemalige Gemeinde Vissum, die seit zwei Jahren zu Arendsee gehört. Ortsbürgermeister Uwe Hundt nannte einige interessante Fakten über die Dörfer Vissum, Schernikau und Kassuhn. Beispielsweise besuchte der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. die Vissumer Kirche, als er während eines Manövers in der Altmark weilte. Denn an dem Gotteshaus wuchs eine riesige Efeupflanze. Diese galt zu ihrer Zeit mit einem Stammdurchmesser von 60 Zentimetern als die größte Europas. Und die erste urkundliche Erwähnung Vissums 1289 war in einer Urkunde, in der eine Schenkung vom Land an eine Nonne des Klosters Arendsee dokumentiert. "Nach mehr als 700 Jahren gehört nun ganz Vissum zu Arendsee. Auch als eine Art Schenkung durch das Land Sachsen-Anhalt", konnte sich Ortsbürgermeister Uwe Hundt eine Spitze in Richtung Seestadt nicht verkneifen und sorgte im Saal für Schmunzeln.