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Großeinsatz der Salzwedler Feuerwehr Kinder legen vermutlich Scheunenbrand

Nach einem Großbrand am Sonnabend im Perver ist ein Hof an der Sankt-Georg-Straße verwüstet worden. Neben dem finanziellen Schaden muss der Eigentümer der Gebäude auch den Verlust einiger Tiere verkraften.

Von Marco Heide 31.03.2014, 03:21

Salzwedel l "Ich war gerade in der Werkstatt, als meine Stiefmutter zu mir kam und meinte, dass es beim Nachbarn in der Scheune qualmt", erzählt Kevin Koschwitz, der selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr Salzwedel ist und direkt neben der abgebrannten Scheune an der Sankt-Georg-Straße wohnt. "Bevor ich rübergerannt bin, habe ich ihr noch gesagt, dass sie was zum Löschen holen solle. Als ich beim Nachbarn war, haben wir noch versucht, das Feuer mit einem Wasserschlauch zu löschen", erinnert sich Kevin Koschwitz.

Doch der Versuch war vergeblich. Die Flammen, die zuerst auf einem Heuballen loderten, breiteten sich in Windeseile aus. "Es hat keine fünf Minuten gedauert, bis die Scheune im Vollbrand stand", berichtet der Nachwuchsfeuerwehrmann. Als gegen 9 Uhr die Salzwedeler Feuerwehr eintraf, schraubte sich bereits eine weit sichtbare schwarze Rauchsäule in den Himmel.

Einsatzleiter Wolfgang Nieswandt erkannte sofort den Ernst der Lage und ließ die Feuerwehren in der Umgebung der Hansestadt nachalarmieren. Die Scheune war aber von Anfang an nicht mehr zu retten. Deshalb setzten die Brandbekämpfer alles daran, ein Übergreifen der Flammen auf Wohnhäuser zu verhindern.

Mehrere Pferde, die auf dem Hof standen, konnten gerettet werden. Die Tiere waren von dem Inferno sichtlich verängstigt, als sie begleitet vom lauten Knallen berstender Asbestplatten vom Gelände geführt wurden. Aber sie überlebten das Feuer. Für ein Reitpony sowie mehrere Kaninchen und Hühner kam jede Hilfe zu spät. Sie verbrannten in den Flammen. Menschen erlitten bei dem Großbrand keine Verletzungen.

Den Feuerwehren Salzwedel, Wallstawe, Groß Chüden, Wieblitz-Eversdorf und Brietz gelang es mit 53 Einsatzkräften und der Drehleiter, ein Übergreifen der Flammen auf Wohngebäude zu verhindern. Allerdings brannten zwei nebenstehende Garagen aus. Dazu kommen der Verlust eines Traktors, Pferdeboxen, Pkw-Anhängern, Tierfutter sowie Reit- und Kutschutensilien.

Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 130 000 Euro. Nach bisherigem Kenntnisstand ermittelt die Polizei auch in Richtung Brandstiftung. Es besteht der Verdacht, dass das Feuer von Kinder gelegt wurde.

Die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei dauern aber noch an, sodass die Beamten noch keinen hundertprozentigen Grund für den Ausbruch des Feuers nennen können.