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Sandra Schmidt leitet seit fast 13 Monaten das Polizeirevier des Altmarkkreises / Ungewohnt für die Magdeburgerin: "Man hat hier immer lange Wege"

Von Holger Thiel 27.01.2011, 04:31

Mit 32 Jahren hat Polizeirätin Sandra Schmidt Anfang Januar 2010 das Polizeirevier Salzwedel übernommen – die jüngste Revierleiterin in der Polizeidirektion Nord. Mittlerweile liegt über ein Jahr Führungsarbeit hinter der Magdeburgerin. "Was ich in den 13 Monaten an Erfahrungen gesammelt habe, ist sehr viel wert", schaut die Polizeirätin zurück.

Salzwedel. 2292 Quadratkilometer, 90 000 Einwohner, fünf Städte, mehr als 100 Dörfer, vier Bundesstraßen: Die rund 190 Mitarbeiter des Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel haben alle Hände voll zu tun. Neben dem Revier in Salzwedel arbeiten sie in den Polizeikommissariaten Gardelegen und Klötze und in den Polizeistationen Arendsee, Diesdorf, Kalbe/Milde und Mieste. "Man hat hier immer lange Wege. Ich musste erst lernen, dass ich dafür mehr Zeit brauche", erklärt Polizeirätin Sandra Schmidt. Seit dem 1. Januar 2010 ist sie Chefin des Polizeireviers. Zuvor hatte ihr Vorgänger Jörg Gebur sie zwei Monate lang eingearbeitet. Das war ihr wichtig, denn das Leiten eines Reviers ist für die 33-jährige Magdeburgerin – sie ist seit 1998 im Polizeidienst – Neuland.

"Spannend, lehrreich, viel Neues, eine Herausforderung, manchmal sehr anstrengend, aber auch schön", Diese Attribute nennt Sandra Schmidt, die mittlerweile eine Zweitwohnung in Salzwedel hat, rückblickend auf die ersten Monate. Von den Mitarbeitern sei sie mit "helfenden Händen herzlich aufgenommen" worden. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis, verschiedenen Organisationen wie Technisches Hilfswerk und DRK und den Bürgermeistern sei "sehr konstruktiv".

Die gefährliche Körperverletzung an einer Prostituierten in Salzwedel, der Banküberfall in Kakerbeck, die Straßenblockaden der Atomkraftgegner im benachbarten Wendland im Oktober waren einige der Ereignisse, die 2010 aus der alltäglichen Polizeiarbeit heraus- stachen. In wenigen Wochen wird das Revier mit der Kriminalitäts- und der Unfallstatistik Bilanz ziehen.

Ein Ziel hat sich die verheiratete Polizeirätin gesetzt: die innere Sicherheit im Altmarkkreis herstellen. Das heißt auch, dass die Polizeipräsenz in der Fläche erhalten bleibt. "Das ist für das Sicherheitsgefühl der Bürger wichtig und bedeutet am Ende für das Lebensgefühl sehr viel", schätzt sie ein. Keine leichte Aufgabe. Denn auch das Polizeirevier Salzwedel wird sich wie die anderen Reviere in Sachsen-Anhalt auf eine dünner werdende Personaldecke einstellen müssen. Auch deshalb setzt Sandra Schmidt auf das "Wir-Gefühl" in der Polizei des Altmarkkreises. Eine gegenseitige Ersetzbarkeit erleichtert die Personalplanung. Zudem werde die innere Organisation weiter optimiert. Die Anpassung der Zuständigkeiten der Revierstationen und Kommissariate an die Ergebnisse der Gemeindegebietsreform werde noch erfolgen, kündigte sie an.

Mit dem Kontaktbeamten Polizeihauptmeister Jens Körber und mit Kriminaloberkommissar Sven Meinecke als Leiter des Reviereinsatzdienstes sind zwei wichtige Personalien des Reviers entschieden worden. Revierleiterin Schmidt hat nun die Hoffnung, dass auch der zweite Bauabschnitt am Polizeirevier in Salzwedel umgesetzt wird. Die Kosten dafür werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Dann würde auch die Kriminalpolizei, die derzeit ihren Dienstsitz im Kristallweg im Gewerbegebiet Nord hat, unter dem Dach des Reviers arbeiten.