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Uwe Friesel las in der Bibliothek "Goldaugenmusik" von zwei Autoren

27.01.2011, 04:31

Von Oliver Becker

Salzwedel. Zum zweiten Mal nach 2006 las Autor Uwe Friesel am Dienstagabend in der Stadt- und Kreisbibliothek Salzwedel aus einem seiner Werke. Den 30 Gästen stellte er sein Buch "Goldaugenmusik" vor. Ein Kriminalroman, der unter ungewöhnlichen Umständen entstanden war. Zwei Krimiautoren und ihre fiktiven Romangestalten. Auf der einen Seite Uwe Friesel und sein Ex-Kommissar Guido Blankenhorn, auf der anderen Richard Hey und dessen Kommissarin i. R. Katharina Ledermacher.

Immer wieder trafen die Romanhelden der beiden Autoren in deren Büchern aufeinander. "Mal wurde mein Blankenhorn bei Hey integriert, mal seine Kommissarin Ledermacher in meinem Roman", erzählte der Autor. Die letzte Verknüpfung der beiden Protagonisten in einem Buch hat allerdings einen traurigen Hintergrund. Sein langjähriger Freund und Kollege Richard Hey starb aufgrund einer nicht erkannten Hepatitis-C-Infektion, übertragen durch eine nicht sterile Tetanus-Spritze, im September 2004. In seinem Krankenbett schrieb er sein letztes Buch. Das Schicksal ließ es ihn nicht beenden. Ein Manuskript mit 64 Seiten ist der Nachlass an seinen Freund Uwe Friesel. In Absprache mit der Witwe vollendete Friesel den Roman. Natürlich wusste er nicht, wie sich der Freund den Verlauf der Geschichte vorgestellt hatte, denn es lag ihm ja nur der Romanauftakt vor. In einem waren sich Friesel und Heys Witwe einig: Es sollte der letzte Fall von Katharina Ledermacher sein.

Die Geschichte handelt von dem charismatischen Panflötenmusiker Ahmed Yoannis, dessen Konzerte nicht nur Beifall erhalten, sondern auch in negativer Hinsicht Aufsehen erregen. Die Handlung spielt in verschiedenen Orten Europas. Die Geschichte beginnt aber in Salzwedel. Entstanden war der örtliche Bezug durch Friesels Stipendiatenzeit im wendländischen Schreyahn. Damals nutzte er die Zeit und fuhr des Öfteren mit dem Rad nach Salzwedel. Die wunderschöne Bibliothek, die er schon 2006 kennen lernte und die vielen guten Buchläden hätten ihn die Entscheidung leicht gemacht, die Hansestadt jetzt zu seinem Wohnort zu erwählen. Und ein kleines bisschen sei er immer noch Großstädter. Da Salzwedel fast genau in der Mitte zwischen Hamburg und Berlin liege, seien diese Metropolen leicht erreichbar, bekannte der Neu-Salzwedeler. 2010 sei er – nach einer langen Odyssee durch Deutschland, Italien und Schweden – nun an dem Ort angekommen, der seinen Vorstellungen entsprach.

Die Lesung wurde auch vom Offenen Kanal aufgezeichnet und wird in der Woche vom 7. bis 13. Februar gesendet. Am 2. Februar ab 19.30 Uhr wird Uwe Friesel zu Gast beim Kulturstammtisch Jour Fixe sein, der ausnahmsweise im Hanseat stattfindet.