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Organisation kauft einstiges Gasthaus / Verhandlungen mit Verein stocken Handelskammer baut Standort Salzwedel aus

Von Alexander Walter 31.05.2014, 03:17

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) kauft das einstige Bismarck`sche Gasthaus an der Altperverstraße 20. Ob sie selbst einziehen wird, ist aber noch offen.

Salzwedel l Ein weiteres historisches Haus an der Altperverstraße scheint vor dem Verfall gerettet. Die Industrie- und Handelskammer hat den Kauf von Haus und zugehörigem Grundstück an der Altperverstraße 20 beschlossen. Darüber informierte gestern André Rummel, Geschäftsführer der Salzwedeler Filiale der IHK. Präsidium und Vorstand hätten bei Sitzungen im März und April entsprechende Beschlüsse gefasst, sagte Rummel. Jetzt gehe es nur noch darum, den Kauf abzuwickeln.

Die Entscheidung der Kammer ist ein Bekenntnis zum Standort in der Altperverstraße und zu Salzwedel. Die IHK hat hier ihren einzigen Sitz in der Altmark und ist mit immerhin sechs Beschäftigten vertreten. "Es gibt keine Überlegungen, die Geschäftsstelle an einen anderen Ort innerhalb Salzwedels oder gar nach Stendal zu verlegen", stellte Rummel auf Nachfrage der Volksstimme klar. Das sei nie erwogen worden.

Dennoch wirft der Beschluss Fragen auf. Denn: Vor einem Jahr hatten sich IHK und Arbeitskreis Salzwedeler Altstadt (ASA) eigentlich bereits auf einen Tausch von Gebäuden geeinigt. Weil die IHK Raum für größere Veranstaltungen benötigte, wollte sie die Gebäude des ASA an der Altperverstraße 26 bis 28 übernehmen. Der Verein sollte im Gegenzug ein anderes Gebäude in unmittelbarer Nähe erhalten.

Eines der Gebäude, die damals als neuer Vereinssitz in Frage kamen, war das Bismarck`sche Haus. Doch die Verhandlungen sind ins Stocken geraten. Eberhard Wujciak, Vorsitzender des ASA, sagte gestern, er rechne nicht mehr mit einem guten Ende der Gespräche. Die IHK habe immer wieder neue und zuletzt unannehmbare Bedingungen für den Gebäudetausch vorgelegt.

Für den Fall einer Übernahme des Bismarck`schen Hauses durch den ASA habe die IHK etwa zur Bedingung gemacht, dass das angrenzende Grundstück nicht enthalten sein soll, berichtet auch ASA-Mitglied Wolfgang Winkelmann. Eben dieses Grundstück brauche der ASA aber.

Während der Verein die Verhandlungen inzwischen als geplatzt bezeichnet, will André Rummel so weit nicht gehen. Die IHK sei immer noch in Verhandlungen mit dem ASA, sagte der Geschäftsführer. "Wir gehen davon aus, dass wir zu einer Lösung kommen werden." Sollte das allerdings doch nicht gelingen, schloss Rummel auch eine direkte Übernahme des zu kaufenden Bismarck`schen Hauses durch die IHK nicht aus. "Das wäre eine Option", sagte er.