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Geschenktransporte an Heiligabend auf der Strecke Salzwedel-Klötze Weihnachtsmann setzt auf die Bahn

27.09.2014, 01:05

Zum Klötzer Martinimarkt will die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) Züge von Salzwedel nach Klötze fahren lassen, wie die Volksstimme in dieser Woche berichtete. Allerdings gibt es jede Menge Stimmen, die an diesem Vorhaben zweifeln. Sogar in englischen Wettbüros ist die Strecke bereits ein Thema. "Wer bei uns 10 Euro darauf setzt, dass auf dieser Linie während des Martinimarktes ein Zug rollt, kann 65 Euro gewinnen", erklärt Günter Kasupke vom Wettbüro Mitropa. Eine bessere Quote gebe es derzeit nur bei einem anderen altmärkischen Infrastrukturprojekt. "Für eine Quote von 1:12 kann man bei uns auf die Fertigstellung der A14 bis 2020 setzen", weiß der Wettexperte.

Allen Unkenrufen zum Trotz, soll es laut Deutscher Regionaleisenbahn Unternehmen geben, die an einer Wiederbelebung der Strecke Interesse haben und Güter auf der Trasse transportieren wollen. Einen dieser potenziellen Nutzer konnte die Volksstimme nun ausfindig machen. Am 24. Dezember plant der Weihnachtsmann die Geschenke für den Raum Klötze von Salzwedel aus mit dem Zug zu transportieren. Allerdings befürchten viele Eltern aus der Region, dass die Geschenke nicht pünktlich zum Fest da sind. Und diese Bedenken sind nicht unbegründet, wie folgende Ankündigung deutlich macht.

"Wenn die Nächte wieder länger werden, bauen wir die Strecke von Salzwedel nach Klötze zurück", kündigte der professionelle Schienendieb Ronny "Rail-away" Rojewski an. Er hat mit seinen Mitarbeitern bereits mehrere hundert Meter der stillgelegten Gleise von Salzwedel nach Wittenberge entfernt. "Da wir keine Unmenschen sind und den kleinen Klötzern das Weihnachtsfest nicht vermiesen möchten, hat mein Bruder, der ein Gleisbauunternehmen betreibt, der DRE ein günstiges Angebot für die Reparaturen an den betroffenen Abschnitten geschickt", bietet der Berufskriminelle einen Lösungsvorschlag an.

Allerdings ist fraglich, ob die Deutsche Regionaleisenbahn überhaupt ein Interesse daran hat, die Schäden zu beseitigen. Schließlich wären gestohlene Schienen die perfekte Ausrede, wenn nach jahrelangen Ankündigungen auch 2015 noch keine Züge auf der Strecke fahren. Aber, wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wer an den Weihnachtsmann glaubt, erlebt es vielleicht noch mit, dass auf der früher vielbefahrenen Strecke nach Oebisfelde wieder Züge unterwegs sind. Ein Mann hat den Glauben daran, dass während des Martinimarktes die Bahn fährt, noch nicht aufgegeben. Eisenbahn-Enthusiast Manfred Schaffner harrt seit acht Monaten an der Strecke aus, um einen vorbeifahrenden Schienenbus fotografieren zu können. "Bisher habe ich nur sich paarende Wölfe vor die Linse bekommen. Aber keinen Zug", stellt der Bahn-Fan frustriert fest, dessen Konserven-Futter zum Ende des Jahres zur Neige geht.(mhd)

Als Zeitungsente wird umgangssprachlich eine Falschmeldung bezeichnet. Die Redaktion nimmt sich in der Rubrik "Altmark-Geschnatter", deren Inhalt erfunden ist, dieser journalistischen Darstellungsform auf humorvolle Art an.