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Altmark-Geschnatter: Volksfest zieht wegen Anwohnerbeschwerden ins Wendland Nysmarkt nächstes Jahr in Lüchow

04.10.2014, 17:26

Noch zwei Tage, dann ist Salzwedel um ein feucht-fröhliches Großereignis ärmer. Am Sonntag endet die letzte Auflage des Nysmarktes. Im kommenden Jahr steigt dann das Event in Lüchow.

"Wir freuen uns sehr, dass wir den Wünschen einiger Bewohner der Salzwedeler Innenstadt entsprechen können, die sich seit Jahren über den Festlärm beschweren", erklärt ein Sprecher der Salzwedeler Werbegemeinschaft, die den "Dio-Markt" veranstaltet. "Wenn in Zukunft auch noch das Hansefest und der Hopfenmarkt den Bach runtergeht, haben wir endlich unsere Ruhe", freut sich Burgstraßen-Anwohnerin Inge Meckermeier. "In meiner Jugend war ich selbst regelmäßig auf Festen unterwegs und damals war in Salzwedel auch noch viel mehr los. Aber im Alter möchte ich bitteschön keinen Lärm ertragen müssen", erklärt die Rentnerin.

In der Salzwedeler Stadtverwaltung traf die Nachricht auf ein geteiltes Echo. Einerseits muss die Behörde sich nun nicht mehr mit der Planung des Festes beschäftigen, andererseits kann das Ordnungsamt den Besuchern des Marktes keine Strafzettel mehr an die Autos pappen. Schließlich waren die auswärtigen Gäste, die sich nicht mit den Parkgepflogenheiten in der Hansestadt auskannten, in den vergangenen Jahren immer eine gute Einnahmequelle.

Vor allem bei jungen Salzwedelern stößt das Dio-Markt-Aus auf Unverständnis. "Eigentlich wollte ich in dieser Stadt alt werden. Aber wenn das weiter so geht, sterbe ich hier in jungen Jahren an Langeweile", befürchtet Lena Benecke.

In Lüchow freut man sich, dass man mit dem Nysmarkt künftig ein weiteres Veranstaltungs-Highlight bieten kann. "Wir wären nicht böse darüber, wenn Salzwedel weiter seine touristischen Anziehungspunkte entsorgt", erklärt ein Vertreter der Lüchower Werbegemeinschaft. "Wenn wir einen Bahnanschluss hätten, hätten wir uns bereits die Dampflokfreunde geholt, die nach Wittenberge vergrault wurden", sagt der Vertreter der Werbegemeinschaft. (mhd)

Als Zeitungsente wird umgangssprachlich eine Falschmeldung bezeichnet. Die Redaktion nimmt sich in der Rubrik "Altmark-Geschnatter", deren Inhalt erfunden ist, dieser journalistischen Darstellungsform auf humorvolle Art an.