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Erika Pohlmann bei Aktion Gemeinsam Beten & Bewegen und "Weihnachten im Schuhkarton" dabei 25 Jahre Freiheit: Mechauerin auf Pilgertour

Von Helga Räßler 29.10.2014, 02:17

Seit Erika Pohlmann aus Mechau Rentnerin ist, hat sie mehr Zeit für ihre Lieblingsbeschäftigungen: Bewegen, Beten und Begegnungen. Deshalb ging die 61-Jährige mit der Aktion 25 Jahre Wunder der Freiheit und Einheit auf Pilgertour. Und packt für "Weihnachten im Schuhkarton".

Mechau l Aber bevor es gestern Nachmittag ans Packen der in buntes Weihnachtspapier eingeschlagenen Kartons ging, stieß Erika Pohlmann in Mechau mit ihren Mitstreiterinnen Marlene Gracz und Doris Hackert aus Kuhfelde auf ein ganz besonders freudiges Ereignis für sie als Oma an: "Mein Enkelkind Anna ist in Mönchengladbach geboren", sagte sie strahlend.

Ihr Sohn Niels und seine japanische Ehefrau Eri sind am Mittwoch Eltern geworden. "Der Anruf erreichte mich, als ich gerade mit meiner Pilgergruppe in der Küche beim Mittagessen saß", erzählte sie.

"Ich habe mitgemacht aus Dankbarkeit für friedliche Grenzöffnung."

Mit der Gruppe, die aus Teilnehmern verschiedener Kirchen und Gemeinschaften aller Altersgruppen bestand, war Erika Pohlmann von Mechau nach Riebau gepilgert. "Diese Gebetswanderung ist am 3. Oktober aus zwei Richtungen gestartet", informierte sie. Die eine im Norden in Lübeck, die andere in Hof im Süden.

Das Motto: "3. Oktober - 25 Jahre Wunder der Freiheit und Einheit". Am Ende der Gebetswanderung, die in der Regie der Mission Gemeinsam Beten und Bewegen stand, steht ein Abschlusstreffen am 8. November in Braunlage. Über 37 Tage geht es insgesamt immer am Grünen Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang.

"Da habe ich mitgemacht aus Dankbarkeit dafür, dass vor 25 Jahren die friedliche Wende und Grenzöffnung möglich war", betonte Erika Pohlmann. Denn sie sei im Sperrgebiet, nämlich in Darsekau, aufgewachsen. "Und nach meinem Kindergärtnerinnenstudium in Magdeburg kam ich nach Mechau - auch wieder ins Sperrgebiet", erzählte sie. Sie habe also immer - bis 1989 - mit Grenzen und dem Eingeschlossensein gelebt. Dass das nicht mehr sein müsse, mache sie unendlich froh.

"Und weil ich ohnehin für beides zu haben bin - fürs Beten und fürs Bewegen, habe ich mich für die Aktion engagiert", sagte sie.

Sie sei mit der nördlichen Gruppe in Verbindung gewesen. "Schon im Vorfeld habe ich mich um Quartiere und Versorgung sowie Betreuung der Stationen in Beuster an der Elbe, Aulosen, Arendsee, Mechau und Riebau gekümmert", beschrieb sie.

"Aber ich bin auch eine Frau der Tat und packe zu."

In Arendsee hatte sie Hilfe von Irmela Güde und Yvonne Hänsel von der Kirchengemeinde. Nach dem Stopp in Mechau sei sie mitgewandert und habe den herzlichen Empfang im Riebauer Dorfgemeinschaftshaus miterlebt. "Ein besonderes Erlebnis war die Andacht mit Pastorin Henriette Schulz in der Kirche." Immer mit dabei sei das Friedenslicht gewesen, getragen von einem Holländer. "Das wird beim Aufstieg auf den Brocken und bis zum Schluss so sein", so Pohlmann stark beeindruckt.

"Aber ich bin auch eine Frau der Tat und packe zu", meinte sie und packte die Spenden der Mechauer Familien in Kartons. Seit Jahren ist sie bei "Weihnachten im Schuhkarton" dabei, einer Aktion des Vereins Geschenke der Hoffnung.