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Diskussion im Kuhfelder Rat Windpark-Vorplanung: Ergebnis noch offen

27.11.2014, 01:14

Leetze (ap) l Der geplante Windpark bei Siedenlangenbeck hat am Dienstagabend die Gemüter der Ratsmitglieder während der Sitzung in Leetze erhitzt. Ratsherr Günther Serien bezeichnete es als "nicht gut", dass Bürgermeister Frank Leskien am Freitagabend nicht zur Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Pro Jeetzetal nach Siedenlangenbeck gekommen war, weil er fast zeitgleich eine Einwohnerversammlung wegen des geplanten Straßenbaus in Leetze anberaumt hatte (wir berichteten). Zudem kritisierte er, dass in Liesten je Windrad das Eineinhalbfache an die Gemeinde abgedrückt werde als hier geplant sei.

Der Bürgermeister machte noch einmal deutlich, dass er nicht derjenige sei, der den Windpark geplant und das Vorranggebiet auf den Weg gebracht habe. "Mein Bestreben ist es, das Beste für die Gemeinde herauszuholen", bekräftigte er. Wenn ein Gebiet als Vorranggebiet für Windkraft ausgewiesen sei, habe ein potenzieller Investor einen Rechtsanspruch darauf, Planungsunterlagen zu erarbeiten.

Ratsherr Daniel Mindach verwies darauf, dass die Siedenlangenbecker auf ihre Unterschriftenaktion, mit der 75 Prozent der Bewohner den geplanten Windpark ablehnen, bis heute keine Antwort erhalten hätten. "Auch wenn ich im Rat sitze, werde ich gegen die Windräder sein. Ihr habt den Lärm nicht hinterm Haus", sagte er. Ratsfrau Kathrin Vorpahl verwies darauf, dass der Windpark seit drei Jahren in Sack und Tüten sei, weil zu jener Zeit Privatleute ihr Land für den Bau verpachtet hätten.

Daniel Mindach erinnerte an den Bau des ländlichen Weges von Siedenlangenbeck nach Audorf, der fast daran gescheitert wäre, weil der Brachvogel dort vorkomme. "Jetzt scheint keiner mehr an Brachvögeln und anderen schützenswerten Tieren interessiert", merkte er resigniert an.

Frank Leskien verwies darauf, dass noch nicht entschieden sei, ob und wie viele Windräder wirklich gebaut würden. "Es läuft die Vorplanung", machte er deutlich. Der Bürgermeister bot dem Rat an, die Verantwortlichen der Firma noch einmal einzuladen, damit die Gemeinderäte alle Fragen stellen können, die sie interessieren. Beim ersten Vor-Ort-Termin waren kaum Fragen gestellt worden, erinnerte er.