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Fleetmarker Grundschüler und Lehrerinnen dankten Wolfgang Michaelis für 14 Jahre Arbeit und Unterstützung Abschied mit Tränen: "Hausi" geht in Rente

Von Helga Räßler 22.12.2014, 02:21

Freuden- und Trauertränen flossen bei Wolfgang Michaelis und den Lehrerinnen an der Fleetmarker Grundschule. Abschied vom langjährigen Hausmeister war angesagt. Die Schüler sangen für ihren "Hausi", von den Pädagogen gab es eine Ruhebank.

Fleetmark l Gerührt nahm Hausmeister Wolfgang Michaelis am Freitag auf der neuen Bank in der Fleetmarker Grundschule Platz. Die hatten ihm die Lehrerinnen um Schulleiterin Karin Falkenagen für den Ruhestand geschenkt. Dicht umringten ihn die Mädchen und Jungen und umarmten ihren "Hausi". Der 64-Jährige geht in Rente. "Ich bin gern jeden Tag zur Schule gegangen", erklärte er mit einem Augenzwinkern. Denn er saß nicht auf der Schulbank, sondern hatte jeden Tag ein volles Pensum Arbeit zu erledigen.

14 Jahre lang hat er für Ordnung und Sicherheit im Haus gesorgt. "Und uns hat er so mansche Extrawunsch erfüllt", verriet Karin Falkenaugen. Ob beim Bau der Weihnachtskrippe, den Theaterdekorationen für die Arbeitsgemeinschaft und die Schulaufführungen, bei der Reparatur von Tischen, Stühlen oder Tafeln, beim Instandsetzen defekter Schulgartengeräte oder anderen notwendigen Arbeiten - Hausmeister Michaelis kriegte alles hin. "Zum Weihnachtsbaumaussuchen war ich sogar mit ihm im Wald", sagte die Schulchefin.

Auch in der Kindertagesstätte Abenteuerland hatte Michaelis Hand an gelegt.

"Seit Fleetmark zur Einheitsgemeinde Arendsee gehört, bin ich beim Wirtschaftshof und muss auch Arbeiten im Grünbereich in Kleinau, Dessau und Lohne erledigen", erzählte er. Das Rasenmähen in Fleetmark sei auch kein Problem für ihn gewesen.

Der 64-Jährige wurde in Arendsee geboren und lebte in Kleinau. Gelernt hat er den Schlosserberuf. "Aber dann bin ich mein Leben lang Lkw gefahren, bis ich am 1. Oktober 2000 zur Schule kam."

Noch bis Weihnachten sei er im Dienst, dann sei er Rentner. "Im Februar werde ich 65 Jahre", sagte er. Er freue sich, mehr Zeit für seine vier Enkel und seine Partnerin zu haben. "Außerdem habe ich auf meinem Grundstück jede Menge Arbeit", blickte der künftige Ruheständler voraus. "Und bestimmt werde ich euch an der Schule mal besuchen", versicherte er Kindern und Erwachsenen.

Den Dank des Schulteams schlossen sich Arendsees Bürgermeister Norman Klebe und Ralf Tröster vom Wirtschaftshof Arendsee an. Sie stellten auch gleich den Nachfolger vor: Hartmut Heinicke wird im neuen Jahr die Hausmeisterarbeiten erledigen.