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Fleetmarks Ortschaftsrat vertagt Entscheidung über Zuschuss für 25. Dorf- und Gewerbefest Geldhahn zu im Jubiläumsjahr?

Von Helga Räßler 21.01.2015, 02:10

Fleetmark feiert vom 17. bis 19. April sein 25. Dorf- und Gewerbefest. Doch das Jubiläum scheint den Ortschaftsrat kalt zu lassen: Eine Entscheidung über einen Zuschuss wurde vertagt. Begründung: der noch nicht vorliegende und voraussichtlich defizitäre Haushalt der Einheitsgemeinde Arendsee.

Fleetmark l "Uns liegt noch kein Etatentwurf der Einheitsgemeinde Arendsee für 2015 vor, damit wissen wir auch nicht, in welcher Höhe wir den Zuschuss für unseren Ortsteil zu erwarten haben", stellte Fleetmarks Ortsbürgermeister Klaus Ahlfeld am Montagabend gleich zu Beginn der Debatte im Ortschaftsrat fest.

Es sehe schlecht aus wegen der gesunkenen Landeszuweisungen. Es könne sogar die erneute Konsolidierung drohen. "Es ist also völlig offen, wann ein Haushalt beschlossen werden kann", schätzte er ein.

Anlass war ein Antrag des Gewerbevereins auf Zuschuss des Rates zum traditionellen Dorf- und Gewerbefest, das in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet. Bisher hatte der Rat den Zuschuss immer in Höhe von 2500 Euro gewährt.

Doch der neu gewählte Rat hatte den Betrag reduziert und nur noch 2000 Euro gewährt. Im Oktober kam die Idee auf, noch mehr zu streichen und die Summe auf 1500 Euro zu senken.

Denn auch andere Vereine wie zum Beispiel die freiwillgen Feuerwehren hätten ein Anrecht auf finanzielle Zuwendungen, meinte Ratsmitglied Björn Hartmann. Und anders als bei den Wehren gebe es beim Gewerbefest auch Einnahmen.

"Erst sollte uns ein Programm vorgelegt werden, bevor wir über eine finanzielle Unterstützung entscheiden", schlug Ortsrätin und Vizebürgermeisterin Angelika Muhabbek vor. Dazu sollten die Vertreter der Gewerbetreibenden in die Ratssitzung eingeladen werden.

Das Programm liege vor. Die Vorbereitung für Gewerbechef Thomas Meyer und seine Mitstreiter werde schwierig ohne Finanzsicherheit. Denn Verträge seien schon jetzt abzuschließen, machte Ahlfeld deutlich.

"Der Kuchen kann eben erst verteilt werden, wenn er da ist."

Thomas Horn

Doch den Vorschlag von Arendsees Vizebürgermeister und Bauamtsleiter Gert Reckling, sich dennoch grundsätzlich zum Traditionsfest und dem Zuschuss zu bekennen, lehnten die Ratsmitglieder ab.

Angesichts der fehlenden Haushaltsdaten argumentierte Ratsherr Thomas Horn: "Der Kuchen kann eben erst verteilt werden, wenn er da ist." Keinen stimme es froh, wenn er weniger Geld bekomme.

Gewerbefestorganisator Thomas Meyer indessen rechnet fest mit dem Zuschuss, wenigstens in Vorjahreshöhe. "Immerhin kassieren wir keinen Eintritt, damit jeder in den Genuss des Festes kommen kann", erklärte er auf Volksstimme-Nachfrage. Und in diesem Jahr gebe es zudem vom 17. bis 19. April ein Jubiläum zu feiern: "25 Jahre Dorf- und Gewerbefest - das ist etwas Besonderes", betonte er.

Auftakt sei am Freitag, 17. April, um 16 Uhr mit der Rummeleröffnung und den Freifahrten für die Kinder. Abends findet eine öffentliche Festsitzung statt, bei der ein Gastspiel der Band Tänzchentee auf dem Programm stehe. Am Sonnabend, 18. April, präsentieren sich Handwerk und Gewerbe sowie die Vereine. Auf dem Festgelände seien auch Autoscooter, Karussells, Schießbuden und vieles mehr zu finden. Abends sei Disko für die Jugend geplant.

Am Sonntag, 19. April, spiele die Blasmusik zum Frühschoppen mit Tanz. "Und die Oldtimer fahren zum Treffen vor", so Meyer.

Einnahmen würden nur erzielt bei der Abendveranstaltung. "Ansonsten sind wir auf Sponsoren und unseren eigenen Einsatz als Gewerbetreibende angewiesen", sagte er. Er hoffe auf Hilfe von der Stadt, bei der der Erlass der Marktgebühren beantragt sei.

Darüber entscheide das Ordnungsamt, war dazu von Arendsees Bürgermeister Norman Klebe zu erfahren. Dort werde geprüft, was rechtlich möglich sei. "Aber ich kann versprechen, dass wir unser Möglichstes zur Unterstützung tun werden - durch den Einsatz des Wirtschaftshofes, durch Hilfe bei der Sponsorensuche."

Der Haushalt sei tatsächlich ein Problem. "Die Zuschüsse für die Ortsteile stehen fest, für Fleetmark 3500 Euro", fügte er hinzu. Doch durch die spät gelieferten Orientierungszahlen des Landes könne sich eine Etatgenehmigung verzögern.