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Zukunft Salzwedels Sabine Blümel: "Wir können das nicht bezahlen"

Bahnhofskauf und Belebung der Innenstadt - über diese und weitere Themen sowie ihre Visionen für Salzwedel diskutierten die fünf Bürgermeister-Kandidaten beim Forum der Volksstimme im Kulturhaus.

Von Fabian Laaß 14.02.2015, 02:21

Salzwedel l Knapp 300 Gäste verfolgten am Donnerstag das Volksstimme-Forum zur Bürgermeisterwahl im Kulturhaus. Sabine Blümel (Salzwedel Land), Amtsinhaberin Sabine Danicke (parteilos), Peter Fernitz (CDU) sowie Katrin Pfannenschmidt (für SPD und für Freie Liste) und Jennifer Zeidler (Piraten) stellten sich den Fragen der Volksstimme-Redakteure Alexander Walter und Arno Zähringer. Erstes Thema der knapp zweistündigen Veranstaltung waren Sabine Danickes Wahlkampfversprechen, den Bahnhof zu sanieren und einen Neubau für das Stadtarchiv zu errichten.

"Wer mich kennt, weiß, dass ich das halte, was ich verspreche. Solche Visionen helfen uns weiter", so Danicke, die allerdings einräumen musste, dass derartige Projekte nicht ohne Fördermittel umzusetzen seien. Katrin Pfannenschmidt warf der Amtsinhaberin daraufhin vor, ihre Visionen ohne den Stadtrat voranzutreiben. "Die Stadt hat andere Prioritäten als ein neues Stadtarchiv. Die Bahnhofssanierung befürworte ich, allerdings sollte dieser von Investoren aus der Wirtschaft betrieben werden", sagte Katrin Pfannenschmidt.

Sie befürworte alle Wünsche der Oberbürgermeisterin, meinte Sabine Blümel, "aber wir können das nicht bezahlen". Die Stadt dürfe nicht den Fehler machen, den Bahnhof zu kaufen und die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) als Betreiber einzusetzen. "Wir bringen die Wobau als 100-prozentige Stadttochter damit in große Schwierigkeiten", prophezeite Blümel.

Sabine Danicke entgegnete darauf, dass das Konzept bereits weit gediehen sei, musste aber auch einräumen, dass der Eigenanteil für die Bahnhofssanierung von rund einer Million Euro momentan nicht da sei.

Peter Fernitz forderte, das Geld lieber in andere Projekte zu investieren. "Viele Bürgersteige sind für ältere Menschen kaum begehbar. Es mangelt auch an Wohnungen. Wir müssen die Bürger mitnehmen und nach ihren Bedürfnissen fragen", so der CDU-Kandidat, der außerdem ein schlüssiges Stadtentwicklungskonzept forderte.

Einigkeit herrschte unter den Bewerbern darüber, dass man die Innenstadt beleben müsse. Doch wie das konkret gelingen soll, darauf gab es kaum eine Antwort. Lediglich Katrin Pfannenschmidt stellte ihren Lösungsansatz vor: "Wir müssen ein Einzelhandelskonzept aufstellen und Kundenströme analysieren. Außerdem halte ich es für wichtig, die Bürger zu diesem Thema zu befragen, denn von ihnen kommen die besten Ideen".

Sabine Blümel schlug vor, das vorhandene Potenzial besser zu nutzen und Werbegemeinschaft und Stadtgeister an einen Tisch zu holen. "Da kommen sicherlich sehr viele Ideen raus. Das ginge schneller, als mit einem Konzept. Wir müssen die Kräfte bündeln. Es geht nur gemeinsam", so Sabine Blümel.