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Vorsitzender des Gustav-Nagel-Fördervereins vergleicht Arendseer Naturmensch mit Bismarck Erinnerung an Altmark-Originale

Von Helga Räßler 27.03.2015, 02:24

Morgen hätte Arendsees berühmter Naturapostel Gustav Nagel seinen 141. Geburtstag gefeiert. Vereinschef Reno Metz erinnert daran, dass es eine enge Verbindung des Lebensreformers zu Otto von Bismarck gab, dessen Geburtstag sich am 1. April zum 200. Mal jährt.

Arendsee l "Nagel und Bismarck, das sind für mich zwei altmärkische Persönlichkeiten, die ich miteinander in Verbindung sehe", sagte Reno Metz, Vorsitzender des Fördervereins Gustav Nagel im Gespräch mit der Volksstimme. Der Arend- seer Naturmensch Gustav Nagel, der am morgigen Sonnabend seinen 141. Geburtstag hätte, sei sehr angetan von Bismarcks Gottesfurcht und seinem eisernen Willen gewesen. 1910 und 1911 habe Nagel, damals 36/37 Jahre alt, mehrfach Schönhausen besucht, den Geburtsort des späteren Fürsten. Der war zu der Zeit aber bereits zwölf Jahre lang tot.

"Voller Ehrfurcht wanderte er durch die Parkanlagen im Schlosse derer von Bismarcks", berichtet Reno Metz, Nagelforscher aus Passion. "Wie sehr Nagel Bismarck verehrte, spiegelt sich in seinen Schriften wider", betont er.

Verfechter der Monarchie

Besonders erwähnenswert sei eine Abhandlung in Nagels Buch "der mensch und seine bildung" sowie seine Pfingstbotschaft von 1948. "Beides ist in seiner Originalschreibweise dargestellt", so Metz. Fahnen in den Farben Schwarz, Weiß, Rot schmückten das Nagelsche Anwesen.

"Zeitlebens war Nagel ein Verfechter der Monarchie. Selbst als Pazifist würdigte er das Leben Otto von Bismarcks", stellt Metz in seinen Betrachtungen fest. "Zwei Altmärker mit zwei unterschiedlichen und dennoch faszinierenden Lebensgeschichten", fügt er eine Charakterisierung an.

"Würde Nagel noch leben, so hätte er Otto von Bismarck sicherlich mit einem Gedicht oder Lied zu dessen Ehrentag gewürdigt", macht Metz deutlich.

Am 1. April jährt sich Bismarcks Geburtstag zum 200. Mal. "Nach seinem Ableben am 30. Juli 1898 wurde er zum Mythos", schätzt Metz ein. Nie sei ein Staatsmann so geehrt worden wie der erste Reichskanzler und Fürst. Ein regelrechter Kult sei das gewesen. "Es entstanden über 170 Bismarcktürme und -säulen, zu finden in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Tschechien, Russland, Chile und Kamerun", zählt er auf. Noch heute erinnerten 97 Bismarckdenkmäler allein in Deutschland an die Wirkungszeit des "eisernen Kanzlers".

Selbst ein Stadtteil von Gelsenkirchen trage Bismarcks Namen. Apotheken, Straßen, Wege, Plätze und Gaststätten seien nach ihm benannt worden.