Händler legen nach Innenstadt-Studie Strategien gegen Leerstand vor Läden sollen einheitlich öffnen
Als Reaktion auf eine Studie zur Zufriedenheit von Kunden und Händlern mit der Innenstadt zieht die Werbegemeinschaft Konsequenzen. Künftig soll es Kernöffnungszeiten und einen Gutschein für das "Kaufhaus Innenstadt Salzwedel" geben.
Salzwedel l Vor allem von den Kernöffnungszeiten verspricht sich Jost Fischer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, positive Effekte auf die Salzwedeler Geschäftsmeile. Mit verlässlich geöffneten Läden zu einheitlichen Zeiten könnte es für Kunden etwa an Sonnabenden weitaus attraktiver werden, die Stadt zu besuchen, so seine Hoffnung. Frühere Versuche, die Öffnungszeiten einheitlich zu regeln, waren stets gescheitert. Eine vor wenigen Tagen vorgestellte Studie zur Innenstadt, die offengelegt hatte, dass es an einem normalen Sonnabend 23 unterschiedliche Läden-Öffnungszeiten in Salzwedel gibt, soll jetzt aber endlich die Wende bringen:
"Wir haben uns zusammengesetzt und uns auf die Festlegung von Kernöffnungszeiten geeinigt", sagte Jost Fischer gestern auf Nachfrage der Volksstimme. Neben einem Gespräch mit den Stadtgeistern werde es in den nächsten Tagen ein Rundschreiben an alle Händler geben, in denen die Bedeutung einheitlicher Läden-Öffnungen für die Anziehungskraft der Stadt dargelegt wird. Er hoffe, dass alle Gewerbetreibenden Bereitschaft zum Mitziehen signalisieren und ihre Zusagen dann auch einhalten, sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Denn die "Kollateralschäden" uneinheitlicher Öffnungen seien immens.
Öko-Markt eröffnet in der Neuperverstraße
Eine Steigerung der Attraktivität erhoffen sich die Händler auch von einem Gutschein "Kaufhaus Salzwedeler Innenstadt", den die Verfasserin der Innenstadt-Studie Michaela Maria Hots-Behofsits angeregt hatte. Zehn Geschäfte hätten bereits ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, sagte Jost Fischer. In der nächsten Woche soll das Konzept stehen. "Danach wollen wir in die Läden gehen und den Gutschein allen Händlern vorstellen."
Die dritte Säule zur Belebung der Innenstadt soll schließlich eine verbesserte Zusammenarbeit von Werbegemeinschaft, Stadtgeistern und nicht organisierten Einzelhändlern bilden. "Wir werden die Arbeitsgruppe Innenstadt wiederbeleben", erklärte Fischer. Ziel sei es, Vorhaben und Ziele künftig tatsächlich gemeinsam anzugehen und abzuarbeiten.
Alle Maßnahmen zusammen sollen helfen, den zunehmenden Leerstand im Zentrum zu bekämpfen. Unabhängig davon gibt es beim Thema schon jetzt auch gute Neuigkeiten: Nach Volksstimme-Informationen eröffnet in der Neuperverstraße noch in diesem Monat ein Markt für ökologische Lebensmittel in einem leerstehenden Geschäft. Für das am 13. Juni schließende Bäckerei-Geschäft der Kette Steinecke in der Burgstraße laufen außerdem Gespräche mit zwei potentiellen neuen Betreibern. Eine Neueröffnung wird es dort frühestens im September geben.
