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Ortsbürgermeisterin Christa Schulz belebt mit ihrem Engagement die Dorfgemeinschaft in Badel Mit Leidenschaft fürs Ehrenamt

Von Antonius Wollmann 13.06.2015, 01:16

In Badel ist Christa Schulz nicht wegzudenken. Mit ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten bereichert sie das Leben im Dorf. Jahrelang in der Jugendarbeit tätig, kümmert sie sich nun vornehmlich um die Senioren. Auch verschönert sie den harten Alltag der polnischen Saisonarbeiter. Deshalb erhält sie den Blumenstrauß des Monats Juni.

Badel l Anfangs scheut sich Christa Schulz ein wenig, den Blumenstrauß des Monats Juni im Dorfgemeinschaftshaus Badel entgegenzunehmen. Schließlich ist der Seniorennachmittag noch in vollem Gange. "Ich habe noch in der Küche zu tun, das Kaffeetrinken muss doch vorbereitet werden", hat die 63-Jährige eine gute Ausrede parat. Selbstverständlich nimmt sich die Ortsbürgermeisterin dennoch die Zeit, um an der Ehrung teilzunehmen.

Die anwesenden Badeler und Thüritzer Senioren spenden reichlich Applaus, als Christa Schulz den Strauß in ihren Händen hält. Der Stolz auf ihre Ortsbürgermeisterin ist deutlich spürbar. Dabei war die Würdigung ihres vielfältigen ehrenamtlichen Engagements eigentlich längst überfällig.

Die gute Seele des Dorfes

Seit 35 Jahren lebt Christa Schulz in Badel und ist während dieser Zeit zur guten Seele des Dorfes geworden. Anfangs arbeitete sie als Verkäuferin in einer Fleischerei. Im Laufe der Zeit entwickelte sie eine Leidenschaft fürs Ehrenamt. Jahrelang organisierte sie den Kinder- und Jugendtreff. "Das war eine schöne Zeit und die Arbeit hat mir richtig Spaß gemacht. Vor allem die Ferienfreizeiten", kramt Christa Schulz ein wenig in ihren Erinnerungen.

Nachdem sie die Arbeit mit den Jugendlichen aufgegeben hatte, widmete sich Christa Schulz der älteren Generation. Sie stellt einmal im Monat die Seniorennachmittage auf die Beine.

Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für die Dorfgemeinschaft. Die Senioren überschütten sie geradezu mit Lob. "Ohne Christa Schulz wäre nicht mehr viel los hier. Sie bereitet ja immer alles so gewissenhaft vor", berichtet eine Teilnehmerin des Seniorentreffs. So holt die Bürgermeisterin etwa jene Rentner mit dem Auto ab, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. In den Nächten vor den Veranstaltungen backt Christa Schulz den Kuchen, damit der möglichst frisch schmeckt.

Dazu sorgt sie für ein abwechslungsreiches Programm bei den Treffen. Immer wieder lädt sie interessante Vortragsgäste ein. Zuletzt erfreuten sich die Rentner an einem Vortrag über die Seenlandschaft in Masuren.

Christa Schulz sorgt dafür, dass der Kontakt zu anderen Badeler Institutionen nicht abreißt. Etwa besuchen die Senioren regelmäßig die Kindertagesstätte.

Auch beruflich ist Christa Schulz fest mit Badel und Thüritz verbunden. Als Angestellte der Verwaltung ist sie für die Pflege der Grünanlagen zuständig. Darüber hinaus vertritt sie die Interessen der beiden Dörfer im Kalbenser Stadtrat.

Ein Herz für die polnischen Saisonarbeiter

Doch kümmert sich Christa Schulz nicht nur um die Einwohner von Badel und Thüritz. Ein Herz hat sie genauso für die polnischen Saisonarbeiter, die im Frühjahr auf den Spargelfeldern arbeiten. Regelmäßig schaut sie während der Mittagspausen vorbei, um für ein wenig Abwechslung im monotonen Alltag der Spargelstecher zu sorgen. "Die Polen verrichten hier harte Arbeit und haben so gut wie keine Freizeit. Sie arbeiten ununterbrochen. Da ist doch klar, dass ich mal mit einem Kuchen vorbeikomme, um die Stimmung ein wenig zu heben", sagt Christa Schulz.

Nebenbei sammelt sie außerdem für die Rumänienhilfe Zvoristea. In diesem Jahr soll wieder ein Paket mit Süßigkeiten und Kleidung geschnürt werden. Ob sie mit dabei sein wird, wenn die Sendung vor Ort übergeben wird, ist aber noch nicht sicher. Immerhin wird sie in Badel und Thüritz gebraucht.