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Hans Helmholz blickte in den Nachthimmel Hobbyastronom bannt Orionnebel aufs Foto

Von Torsten Adam 08.02.2011, 04:25

Salzwedel. Mit einer Entfernung von 1350 bis 1600 Lichtjahren von der Erde ist der Orionnebel M42 der hellste diffuse Nebel am Himmel. Er ist nachts mit dem bloßen Auge sichtbar und ein lohnendes Objekt für Teleskope. Hobby-Astronom Hans Helmholz aus Böddenstedt sind jetzt beeindruckende Fotoaufnahmen von dem typischen Wintersternbild gelungen.

Das Sternbild des Orion mit seinen vier markante Ecksternen Beteigeuze, Bellatrix, Saiph und Rigel, den drei Gürtelsternen Alnitak, Alnilam und Mintaka sowie dem darunter liegenden Orionnebel 42 erhebt sich um Mitternacht über dem Süd-/Südost-Horizont. In den frostigen, klaren Nächten Ende Januar richtete Hans Helmholz seine selbst entwickelte Kon- struktion aus parallel geführtem Linsen- und Spiegelteleskop – angeschlossen an eine 12-Volt-Autobatterie und eine Spiegelreflexkamera – gen Orion. "Die Zeit war günstig, weil der Mond erst nach Mitternacht aufging und sein Licht somit nicht störte", erklärt der Hobby-Astronom. Für den nebenstehenden Schnappschuss habe er eine verhältnismäßig lange Belichtungszeit von fünf Minuten verwendet und das Teleskop mit der Erdrotation nachgeführt. "Sonst wären nur Striche zu erkennen gewesen", sagt der Altmärker, der sich schon als Schüler am Jahngymnasium für Sonne, Mond und Sterne begeisterte.

Der Orionnebel ist der sichtbare Hauptteil einer weitaus größeren Wolke aus Gas und Staub, die sich gut über die Hälfte des Sternbildes erstreckt und eine lineare Ausdehnung von mehreren hundert Lichtjahren hat – für die menschliche Vorstellungskraft kaum zu erfassen. Der Orionnebel selbst würde das Gebiet des Vollmondes viermal überdecken. Dies entspricht einem Durchmesser von zirka 30 Lichtjahren. Die Nummer M42 ist ihm von Charles Messier zugeordnet worden. Am 4. März 1769 hatte der Franzose ihn katalogisiert. Beobachtet worden war eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete in der galaktischen Nachbarschaft der Sonne aber schon von mittelalterlichen arabischen Astronomen.