1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Tief "Scarlett" fordert mehr Einsätze als Orkan "Kyrill"

Einsatzstatistik der Feuerwehren des Altmarkkreises Tief "Scarlett" fordert mehr Einsätze als Orkan "Kyrill"

Von Uta Elste 04.03.2011, 05:26

966 Einsätze verzeichnet die Einsatzstatistik 2010 des Altmarkkreises für die Feuerwehren - und damit 265 mehr als im Jahr zuvor. Vor allem das Weihnachtswochenende sorgte für den erheblichen Anstieg.

Salzwedel. "Scarlett" macht sich in der Einsatzstatistik des Altmarkkreises stärker bemerkbar als der Orkan "Kyrill". Als der Sturm im Januar 2007 über Sachsen-Anhalt zog, sorgte er für 134 Einsätze der Feuerwehren. Zum Vergleich: Im Januar 2006 lag die Zahl der Einsätze bei 37, im Durchschnitt der Januarmonate der Jahre 1995 bis 2006 bei 44 Einsätzen, ebenso wie im Januar 2008.

Tief "Scarlett", das vor allem den Altmarkkreis zu Weihnachten 2010 mit Eis und Schnee versorgte, Bäume zum Umknicken brachte, die bei ihrem Sturz Stromleitungen zerrissen, ließ die Zahl der Einsätze im Dezember auf 347 emporschnellen - mehr als ein Drittel aller Einsätze im gesamten Jahr 2010. Im Dezember 2009 mussten die Brandbekämpfer dagegen nur 62 Mal ausrücken.

Da die Brandbekämpfer vor allem die umgestürzten Bäume von den Straßen und Wegen räumten, ist auch an der Kategorie Verkehrshindernis in der Auswertung ersichtlich: 243 im Vergleich zu 27 derartigen Einsatzen ein Jahr zuvor. Auch in den nach Wochentagen sortierten Einsätzen dominiert die zweite Wochenhälfte: zu 163 Einsätzen kam es an einem Donnerstag, 307 mal freitags, 127 mal sonnabends und 123 mal sonntags.

Letztlich stehen derart auch 564 Hilfeleistungen (58 Prozent) 402 Brandeinsätzen (42 Prozent) gegenüber. Ein Jahr zuvor war das Verhältnis nahezu umgekehrt: 57 Prozent Brandeinsätze gegenüber 43 Prozent Hilfeleistungen, verweist der zuständige Sachgebietsleiter Rüdiger Wührl.

Neben diesen hohen Zahlen weist die Statistik 96 sonstige Hilfeleistungen, 62 Sturmschäden, 10 Personen und neun Tiere, die aus Notlagen befreit wurden sowie 58 Mittel- und 20 Großbrände aus. Neben dem Waldbrand in Bombeck am 21. und 22. Juli, bei dem mehr als 400 Aktive von mehr als 50 Feuerwehren im Einsatz waren, erinnert Rüdiger Wührl an den Brand einer Scheune sowie mehrere Rundballen in Rohrberg. Des Weiteren mussten die Brandbekämpfer den Brand eines Stalls und eines Wohngebäudes in Algenstedt löschen, eine Lagerhalle in Baars und mehrere Bodenbrände, bei denen Flächen zwischen 1 500 Quadratmeter bis zu einem Hektar betroffen waren.

Mit 184 entfielen die meisten Einsätze auf die Salzwedeler Aktiven, gefolgt von den Gardelegener Kollegen (153). Die Klötzer Kameraden verzeichneten 102 Einsätze. Es folgen die Feuerwehren aus Diesdorf (38), Rohrberg (31), Kalbe (28), Mieste (26), Badel (23), Kunrau (22) und Arendsee (20). Bezogen auf die kommunalen Gebietskörperschaften des vergangenen Jahres entfallen auf die Hansestadt Salzwedel 215 Einsätze, 168 auf Gardelegen und 171 auf die Brandbekämpfer aus den Wehren der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf.

Am häufigsten mussten die Mitarbeiter der Einsatzleiststelle die Wehren übrigens am frühen Abend alarmieren. 78 Mal rückten die Feuerwehren ab 18 Uhr und 71 Mal ab 19 Uhr zu Einsätzen aus. Relative Ruhe weist die Statistik für die Mittagszeit aus: Hier gab es nur 21 Alarmierungen.