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  7. Johannisschulstiftung will die Friesschule übernehmen

Bürgermeister Jens Strube stellt klipp und klar fest: Entweder freier Träger oder Schließung Johannisschulstiftung will die Friesschule übernehmen

Von Thomas Linßner 21.01.2013, 02:33

Lödderitz/Barby l Während des Neujahrsempfangs in Lödderitz konnte Bürgermeister Jens Strube eine gute Nachricht verkünden: Die Zukunft der Barbyer Fries-Sekundarschule ist für mindestens 15 Jahre gesichert.

Ab dem kommenden Schuljahr 2013/14 wird die evangelische Johannisschulstiftung mindestens eine 5. Klasse unter ihrer Trägerschaft in Barby einschulen. Der staatliche Schulbetrieb der 6. bis 10. Klassen läuft im selben Haus pa-rallel weiter. Zwei Träger unter einem Dach sei kein Novum.

Strube machte nicht zum ersten Mal deutlich, dass die Friesschule als staatliche Bildungsstätte "absolut keine Chance" habe. "Wenn man die Entwicklung der Schülerzahlen betrachtet, war uns schon vor Monaten klar: Wir müssen einen freien Träger finden." Schon jetzt laufe der Schulbetrieb nur per Ausnahmeregelung. Die "magische Grenze" liege im ländlichen Raum bei 180 Schülern. Aktuell sind es rund 200, Tendenz stark fallend.

"Eine Alternative gibt es nicht: keine Sekundarschule mehr in Barby oder ein freier Schulträger", stellte der Bürgermeister klar.

Kooperation als "Glücksfall" bezeichnet

Die Kooperation mit der Johannisschulstiftung bezeichnete er als "Glücksfall". Ohne sie würde die Friesschule "definitiv mit dem Schuljahr 2016/17 geschlossen werden".

Das Projekt sieht vor, dass die Stiftung die Friesschule stufenweise übernimmt. Das Schulgeld sei laut Strube "niedriger als ein Kita-Platz". Zudem seien etwa 20 Prozent "Freiplätze" möglich.

"Bei all unseren Bemühungen hat uns in hervorragender Weise der SPD-Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka unterstützt. Er hat alle Türen zum Kultusministerium Magdeburg geöffnet", hob Jens Strube hervor.

Burkhard Lischka zeigte sich über diese Entwicklung erleichtert. Mit Blick auf die zurückliegenden Monate sprach er von einer "Druckkulisse". Das Prüfverfahren musste bis zum Dezember 2012 im Kultusministerium abgeschlossen sein, damit der Wechsel fristgemäß zum neuen Schuljahr erfolgen kann. "Hätte das nicht geklappt, wäre eine Verzögerung aufgetreten", gab Lischka zu bedenken. "Und machen wir uns doch nichts vor: Ist eine Schule erstmal geschlossen, bleibt sie es auch."

Die Johannisschulstiftung betreibt in Großmühlingen eine christliche Sekundarschule. Laut Strube würde die nach dem Schuljahr 2016/17 komplett nach Barby umziehen.

Die Stadt, die bis zum vergangenen Jahr Träger der Jakob-Friedrich-Fries-Schule war, investiert in den 1990er Jahren rund 6 Millionen Mark in das Objekt. Jetzt muss dort in mehreren Schritten der Brandschutz auf das gesetzlich vorgegebene Maß gebracht werden. In diesem Jahr will die Stadt knapp 200000 Euro investieren. Dem muss der Ortschafts- und Stadtrat noch zustimmen.

"Nach meinen Informationen stehen nicht alle Betroffenen positiv der Sache gegenüber. Da muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden", sagte der Bürgermeister.