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Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Vigaro ein / Verein kümmert sich weiter um Betroffene Keine Veruntreuung bei "Suppe&Seele"

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat die Ermittlungen gegen den Verein
Vigaro mit seinem Sozialen Treff "Suppe Seele" eingestellt. Die
Justizbehörde sieht keine Anhaltspunkte dafür, dass während der Flut
Spendengelder veruntreut worden sind.

Von Daniel Wrüske 11.01.2014, 02:22

Schönebeck. Mit den finanziellen Zuwendungen, die der Verein Vigaro während und nach dem Hochwasser von vielen Spendern erhalten hat, ist alles richtig gelaufen. Der Vorstand mit Vereinschefin Monique Krause an der Spitze sah sich nach einer Anzeige dem Vorwurf ausgesetzt, Gelder nicht zweckgemäß eingesetzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft in Magdeburg stellt jetzt auf Volksstimme-Nachfrage klar: "Der Verdacht, die Beschuldigte Monique Krause habe als Vorsitzende eines gemeinnützigen Vereins Spendengelder zweckwidrig verwendet, hat sich nicht weiter erhärten lassen." Das sagt Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten als Sprecher der Behörde. Die Staatsanwaltschaft habe deshalb das Ermittlungsverfahren mangels hinreichenden Tatverdachts zum Jahresende 2013 eingestellt, so der Sprecher weiter.

"Es gab viel Verunsicherung bei unseren Partnern und Sponsoren."

Diese Nachricht sorgt für ein Aufamten in Schönebeck. "Es gab viel Verunsicherung bei unseren Partnern und Sponsoren. Wir sind froh, dass unsere Arbeit jetzt im richtigen Licht erscheint", sagt Monique Krause.

Vigaro war mit seinem Sozialen Treff "Suppe Seele" im Dauereinsatz, um Flutbetroffene mit Essen, Kleidung und Sachspenden zu versorgen - in Schönebeck, im Elbe-Saale-Winkel und in Magdeburg. Dafür hat der Verein viele Spenden erhalten. Im Oktober wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt (Volksstimme berichtete). Für die Vereinsleute war das sehr überraschend. Nicht zuletzt, weil die gesamte Arbeit während des Hochwasser öffentlich über die Medien - Fernsehen und Print - sowie über soziale Netzwerke im Internet kommuniziert worden ist.

Diese Transparenz sorgte dafür, dass viele trotz der Untersuchungen weiterhin zum Verein gestanden hätten. Das habe die Vereinsleute getragen, sagt Monique Krause: Wir haben während der schwierigen Zeit der Ermittlungen eine nicht gekannte Welle der Sympathie bundesweit erfahren. Gefühlt war das Hilfsvolumen unendlich." Der Bekanntheitsgrad der sozialen Einrichtung sei über die Grenzen der Stadt Schönebeck und des Salzlandkreises hinaus gewachsen, so die Vereinsvorsitzende.

"Öffentliches Interesse hat dem Team Kraft und Motivation gegeben."

Sie dankt allen Helfern, Unterstützern und ehrenamtlichen Kräften für die gezeigte Solidarität und die emotionale Unterstützung. Denn manchmal habe man aufgrund der Vorwürfe auch ans Aufhören gedacht, so Monique Krause. Aber: "Das große öffentliche Interesse hat dem Team von Suppe Seele die nötige Kraft und Motivation gegeben, auch weiterhin den gesellschaftlichen Auftrag der Einrichtung, die Versorgung von Bedürftigen Menschen, die Hilfe benötigen, mit persönlichem Engagement zuverlässig und vertrauensvoll zu erfüllen."

Für Vigaro geht es jetzt also darum, den Blick nach vorne zu richten. Monique Krause sagt, dass es wichtig bleibt, den Flutbetroffenen auch Monate nach dem Hochwasser weitere Unterstützung zuzusichern, vor allem den Hochwassergeschädigten aus Groß Rosenburg und Breitenhagen. Dazu gibt es bereits eine ganz konkrete Maßnahme. "Dank eines gemeinsamen Projektes mit dem Malteser Hilfsdienst aus Magdeburg ist die Versorgung für die Betroffenen bis Ende März gesichert."