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Projekt "Elbröver" soll Bereich zwischen Steinstraße und Breiteweg baulich aufwerten / Vorstellung am 3. März Belebung der Altstadt: Nur ein Büro will es wagen

Von Ulrich Meinhard 15.01.2014, 02:19

Schönebeck l Zuerst hieß das Bauprojekt "Rathaus-Quartier", jetzt wird es "Elbröver-Zentrum" genannt. Dahinter verbirgt sich die Konzeption für eine bauliche Erweiterung und Verschönerung des Bereiches hinter dem Rathaus, also zwischen Steinstraße und Breiteweg. Die Stadtplaner sprechen von einer "teilräumlichen Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes" (Volksstimme berichtete). Gefördert werden kann es aus dem Topf "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren". Und doch braucht das Konzept einen Investor aus dem privaten Bereich, denn die Stadt Schönebeck hat sich schon vor Jahren ihrer Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) entledigt und ist finanziell klamm.

124 Projektentwickler sind bundesweit angeschrieben und auf den Plan aufmerksam gemacht worden. Zum Rücklauf sagte Michael Gremmes vom Stadtplanungsamt im jüngsten Bauausschuss: "Im April 2013 trennte sich die Streu vom Weizen." Nur sieben positive Rückmeldungen habe es gegeben. Neben völlig ausbleibenden Reaktionen hagelte es Absagen aus unterschiedlichen Gründen: keine Kapazitäten, Fläche zu klein, zu groß, Konzept uninteressant und ähnliches. Im Juni waren es noch vier Projektentwickler, im Oktober noch drei. An einem von der Stadt am 13. Dezember organisierten Workshop nahm noch ein Büro teil. Aber immerhin, das will an der Sache dranbleiben.

"Wir empfehlen, den Projektansatz weiter zu verfolgen", sagte Gremmes im Bauausschuss. Das Büro, das er nicht näher benannte, sei von der Stadt gebeten worden, bis 24. Januar ein Leistungsangebot abzugeben. Das soll während der nächsten Sitzung des Bauauschusses am 3. März vorgestellt werden - weil Liegenschaften berührt werden, wahrscheinlich erst einmal im nichtöffentlichen Teil. Letztlich soll und muss der Stadtrat als Gremium über das Vorhaben entscheiden - dann aber garantiert öffentlich.

Stadtrat Christian Jung (Rettet die Altstadt) wollte wissen, ob unter den 124 angeschriebenen Projektentwicklern auch die Stadtentwicklung Düsseldorf gewesen sei. Warum? Weil der ehemalige Geschäftsführer der Schönebecker Steg heute in Düsseldorf tätig ist, so Jung. Seine Frage wurde von Seiten der Verwaltung verneint. Seine Nachfrage, ob die Pläne der Steg aus den 1990er Jahren, das hier angesprochene Planungsgebiet betreffend, bekannt sind, wurde hingegen bejaht.

Michael Gremmes verwies auf bereits erfolgte Gespräche mit den Grundstückseigentümern, die vom Projekt "Elbröver-Zentrum" berührt würden. "Erfreulich. Alle Angesprochenen haben signalisiert, sich in ein Baukonzept einbringen zu wollen", sagte Gremmes.