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Ausschüsse und Rat entscheiden über Mitgliedschaft des Tiergartens in der Tierpark-Gesellschaft Forschung und Zucht im Zoo erfahren neue Qualität

Von Daniel Wrüske 12.01.2011, 05:26

Die Stadt Schönebeck will die inhaltliche Ausrichtung des Heimattiergartens auf dem Bierer Berg auf ein neues Niveau heben. Die Freizeiteinrichtung soll dem Verein "Deutsche Tierpark-Gesellschaft" beitreten. Die Verantwortlichen erhoffen sich durch den Zusammenschluss kleinerer Zoos mit ihren engen finanziellen Spielräumen deutschlandweit Synergieeffekte bei Forschung, Zucht und Fachtagungen.

Schönebeck. "Wir wollen von dem Verbund der kleinen Tiergärten partizipieren", sagt Joachim Schulke. Der Dezernent für Ordnung und Kultur, damit für den Tiergarten Bierer Berg zuständig, begründet so den Vorschlag der Verwaltung, mit dem Zoo Mitglied in der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG) werden zu wollen. Das habe nichts mit Vermarktung zu tun, sondern verfolge grundlegendere Interessen. Denn der Heimattiergarten habe sich in den vergangenen 20 Jahren nicht nur äußerlich verändert, sondern sei spätestens seit der offiziellen Anerkennung als Zoo (Zoologische Facheinrichtung) 2005 fachlich profiliert. "Diesen Status zu halten, ist im Verbund mit anderen Einrichtungen dieser Größe leichter", so Joachim Schulke.

Ähnliche Kooperationen gab es bereits, etwa über die Mitgliedschaft im Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz. Hier will die Stadt aber aussteigen, weil Erwartungen und Hilfen für den Tiergarten nicht erfüllt worden seien.

Die Stadt hat genaue Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll und setzt deshalb große Hoffnungen in die DTG. Joachim Schulke hat dabei vor allem den Austausch im Blick. Anerkannte Zoos müssten sich an Forschungs- und Zuchtprogrammen beteiligen. Einen Informationsfluss dazu erhofft sich der Dezernent mit der Mitgliedschaft in der Gesellschaft. "Wir müssen schauen, wo wir uns einbringen können: Auf dem Bierer Berg werden empirische Erhebungen über Kleinsäugetiere, zum Beispiel Mäuse und andere Nager, zusammengefasst." Denkbar wäre, so Joachim Schulke, Aufzuchtprogramme für bestimmte geschützte Tierarten mit eigenen Erfahrungen zu bereichern. "Wir haben diese Pflicht und wären allein mit unseren drei Mitarbeitern überfordert."

Die Mitgliedschaft in der DTG bietet den Vorteil, Tiere über eine der Gesellschaft angegliederte Plattform tauschen zu können und so nicht unbedingt kaufen zu müssen. Ein wichtiger Aspekt für eine Einrichtung in Trägerschaft der Stadt Schönebeck mit ihrem finanziellen Hintergrund. Zudem könnten die Kleinzoos im Verbund gemeinsam Fachtagungen zu verschiedenen Themenbereichen organisieren.

Über die Mitgliedschaft in der DTG und den Austritt aus dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz müssen die Fachausschüsse und der Rat in der Elbestadt entscheiden. Denn damit sind finanzielle Aufwendungen verbunden. Die, so Dezernent Joachim Schulke, seien aber "überschaubar": eine Aufnahmegebühr von 75 Euro und der Jahresbeitrag von 200 Euro. "Das muss es der Stadt für den Tiergarten wert sein, denn der Nutzeffekt wird viel größer", meint der leitende Verwaltungsmitarbeiter.