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Stadtwerke Schönebeck haben Vorsorge betrieben / Leitungsnetz vielerorts aus Kunststoff Keine Angst vor Havarien im Wassernetz

Von Daniel Wrüske 10.02.2014, 02:31

Der wechselhafte Winter macht dem Wasserleitungssystemen in Schönebeck momentan nicht zu schaffen. Dennoch gibt es Hinweise, die von den Elbestädtern beachtet werden sollten.

Schönebeck l Minusgrade in der Nacht, tagsüber ist es dagegen fast frühlingshaft: Der Winter zeigt sich wechselhaft und eigentlich viel zu warm. Dennoch oder gerade aus diesem Grund gibt es Meldungen von Wasserrohrbrüchen und damit von Verzögerungen in der Trinkwasserversorgung in einigen Kommunen des Kreises.

In der vergangenen Woche war die Stadt Hecklingen davon betroffen. Die Spitze des in Staßfurt zuständigen Wasser- und Abwasserzweckverband Bode-Wipper teilt mit, dass es auch Probleme in Löderburg gebe.

Ein ganz anderes Bild ergibt sich in der Elbestadt. "Wir haben keine Havarien im Wasseleitungsnetz", sagt Thomas Bolz, Bereichsleiter Technik bei den Schönebecker Stadtwerken. Der kommunale Versorger besorgt die Trinkwasserbereitstellung hier. Fälle wie im Staßfurter Raum, die zu erhöhter Aufmerksamkeit bei den Verantwortlichen führen müssen, seien nicht eingetreten, so Thomas Bolz.

"Moderne PE-Netze reagieren flexibler als in der Vergangenheit."

Dennoch verkenne man bei den Stadtwerken nicht, dass der Winter Augenmerk einfordere. Gerade weil die Temperaturen schwanken würden. Der Technikchef des Unternehmens erklärt, was zur Rohrbrüchen führen könnte. Durch wechselnde Plus- und Minusgrade können zwischen den einzelnen Bodenschichten Bewegungen entstehen, also ein Heben und Senken im Bereich der Leitungsführung.

Das hänge, so Thomas Bolz, ganz davon ab, wie weit der Frost in die unterschiedlichen Bodenbereiche eindringen könne. Diese Bewegung habe natürlich Auswirkungen auf das Rohrnetz. "Vereinzelt hatten wir in zurückliegenden Wintern solche Rohrbrüche, jedoch erst bei länger andauernden Starkfrösten mit Minus 15/20 Grad Celsius."

In gleicher Weise - Frost im Boden - begründet man die Vorgänge in Staßfurt. Und hier kommt die Beschaffenheit des Systems ins Spiel. In Staßfurt würden zum Teil noch bis zu 90 Jahre alte Graugussleitungen verbaut sein, hieß es von den Verantwortlichen in der Bodestadt. Besonders auch in den Problembereichen, in denen Rohrbrüche aufgetreten sind. Thomas Bolz sagt, dass es zwar auch noch alte Wasserrohre im Stadtwerkegebiet gebe. Aber: "Grundsätzlich befinden sich, durch die enormen Anstrengungen seit Wiedergründung der Stadtwerke, die Leitungsnetze in einem guten Zustand. Insbesondere bei genannten Wechseltemperaturen reagieren moderne PE-Netze flexibler als es in der Vergangenheit der Fall war", so der Technische Leiter.

Mit PE-Netzen sind Systeme gemeint, in denen Leitungen, die aus Kunststoffmaterielien hergestellt wurden, verbaut sind. Wann und wo das passiere, hänge von verschiedenen Faktoren ab, so Thomas Bolz.

"Es gibt jährlich prophylaktische Arbeiten zur Winterfestmachung."

Die Stadtwerke würden bei den Tiefbauarbeiten konsequent mit der Stadt zusammenarbeiten, so wenn grundhaft Straßenzüge ausgebaut werden. Falls es doch zu Schäden aufgrund der Witterung im Wassernetz käme, stunde der Notdienst der Stadtwerke sofort bereit. Das Unternehmen betreibt aber auch Vorsorge. Thomas Bolz: "Prophylaktische Maßnahmen sind die jährlich durchgeführten Arbeiten zur Winterfestmachung, wie zum Beispiel die Hydranten- und Schieberkontrollen in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Die Hydranten werden gespült und eingefettet. Außerdem gibt es die Kontrolle von Schachtbauwerken und ganz besonders die veröffentlichten Hinweise an die Bevölkerung" (Kasten).