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Saalestadt lässt jetzt Schlammprobe auf mögliche Kontaminationen untersuchen Wird Schwarzer Dorfteich entschlammt?

Von Andreas Pinkert 20.02.2014, 02:20

Seit Jahren wartet der Schwarzer Dorfteich auf eine dringend notwendige Entschlammung. Jetzt hat Calbes Bürgermeister Dieter Tischmeyer eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Sie soll klären, ob der Schlamm auf Felder aufgebracht oder als kontaminierter Sondermüll behandelt wird.

Schwarz l Viel ist vom einst prächtigen Dorfteich schon lange nicht mehr übrig. Das kleine Gewässer direkt an der Ortsdurchfahrt ist fast komplett mit Schilf überwuchert, das so hoch ist, wie die jungen Weiden, die im vergangenen Jahr als Ersatz für Kappungen großer Weiden angepflanzt wurden. Die Wasserfläche des Teichs ist kaum noch sichtbar. Ortsbürgermeister Manfred Grimm (SPD), der an diesem Abend Glückwünsche zu seinem 71. Geburtstag entgegennahm, könne sich schon nicht mehr genau erinnern, seit wie vielen Jahren die Schwarzer vergeblich eine dringend notwendige Entschlammung fordern.

Doch bei der Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend gab Bürgermeister Dieter Tischmeyer (parteilos) den Schwarzer Räten im Bürgerhaus neue Hoffnung. Wie zuvor im städtischen Umweltausschuss informierte das Stadtoberhaupt darüber, dass jetzt ein Angebot für eine fachgerechte Untersuchung des Teichschlamms vorliege. "Der Schlamm wird auf mögliche Kontaminationen untersucht", erklärte Tischmeyer. Erst nach einem Ergebnis herrsche Klarheit darüber, ob der Schlamm gefährliche Schadstoffe enthalte oder nicht. Dieses Ergebnis entscheide darüber, ob der ausgebaggerte Teichschlamm einfach und kostengünstig auf umliegende Felder aufgebracht werden kann oder teuer als giftiger Sondermüll entsorgt werden muss. "Die Gesamtkosten sind somit noch unklar", sagte Tischmeyer. Auch müssten mögliche Fördermöglichkeiten für eine derartige Entschlammung ausgelotet werden. Tischmeyer betonte, dass immer das Umweltamt des Salzlandkreises den Prozess begleite. Zudem habe man Kontakt mit der Nachbargemeinde Bördeland aufgenommen, die im vergangenen Jahr in den beiden Ortsteilen Biere und Kleinmühlingen Teiche entschlammt hatte.

Wenig Hoffnung machte Tischmeyer hingegen bei maroden Schwarzer Straßen wie der Buschbreite. In den Löchern der unbefestigten Straße sammelt sich nach Regenschauern das Wasser. "Wir haben in diesem Jahr zu viele Straßen auf unserer Prioritätenliste und werden sicher nicht alle schaffen", sagte Tischmeyer einem Anwohner der Buschbreite. Löcher immer wieder ausfüllen und glatt klopfen sei allerdings nur eine kurzfristige Lösung, bei der sich das Straßeniveau immer weiter erhöhe und Wasser auf die Grundstücke leite. "Eigentlich müsste die komplette Straße abgehobelt werden", so Tischmeyer. Doch das sei teuer. Den Anwohnerhinweis werde er dennoch mit nach Calbe nehmen.