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Volksstimme-Heimaträtsel zeigt Ansicht des Großen Kurhauses aus dem Jahr 1871 / Heute Gründerzentrum Traditionelles Haus mit moderner Ausrichtung

Von Daniel Wrüske 22.02.2014, 02:36

Dieses Rätsel war leicht zu lösen: "Kennen Sie Ihre Heimat?" fragte die Volksstimme-Redaktion seit Dienstag. Gesucht war das Große Kurhaus.

Schönebeck l "Ich freue mich total, das Bild zeigt unser Haus", sagt Katrin Rockmann und ist am Redaktionstelefon ganz euphorisch. Als die Volksstimme am Dienstag die historische Ansicht des Großen Kurhauses unter der Rubrik "Kennen Sie Ihre Heimat" veröffentlichte, griff die Team- und Projektleiterin aus dem Innovations- und Gründungszentrum (IGZ) Inno-Life sofort zum Hörer. "Schön, dass sie das Bild zeigen. Ich bin gespannt, was die Mitrater alles zu berichten wissen", sagt Katrin Rockmann.

Die IGZ-Mitarbeiterin selbst schwärmt geradezu von ihrem Arbeitsplatz im Kurhaus. "Das ist ein wahnsinnig schönes Ambiente. Das Gebäude strahlt Würde und Schönheit aus." An manchen Tagen, wenn man in einer Sache am Schreibtisch mal nicht weiter komme, könne man an das Fenster oder auf einen Balkon treten, durchatmen. "Das sind Momente, in denen das Haus mit seiner altehrwürdigen Ausstrahlung sogar ein bisschen trägt, Momente, in denen man kurz Kraft sammeln kann."

Dass das Große Kurhaus Innovations- und Gründungszentrum ist, und damit eine durchaus zukunftsorientierte Ausrichtung erfährt, gehört zu seiner jüngsten Geschichte, 2006 wurde es in dieser Bestimmung der Öffentlichkeit übergeben. Vorangegangen waren Jahre umfangreicher Sanierungsarbeiten. "Das Haus war eigentlich eine Ruine", sagt Katrin Rockmann. Zunächst hatte man daran gedacht, ein Hotel einzurichten. Dann verkaufte die Stadt das marode Objekt für einen symbolischen Euro an die IGZ Inno-Life GmbH. "Die Idee war, mit unserer anfänglichen Ausrichtung auf die Gesundheitstechnik, später dann auch die Gesundheits- und Sozialwirtschaft ein ergänzendes Angebot zum gut entwickelten Solepark zu schaffen", sagt Katrin Rockmann.

Für das IGZ bedeutete das, von dem Plan, "auf der grünen Wiese" - und damit funktional zu bauen, abzuweichen. "Von vornherein war klar, dass das Kurhaus um einen modernen Anbau ergänzt wird. "So sollte die Möglichkeit geschaffen werden, bestimmte Zuschnitte zu schaffen, die wir benötigen, die aber in der historischen Substanz nicht umsetzbar waren." Hohe Auflagen des Denkmalschutzes mussten bei der Sanierung dennoch beachtet werden. Der gesamte Um- und Ausbau hat rund 13 Millionen Euro gekostet, der größte Teil davon stammt aus Fördermitteln, aber auch ein Eigenanteil wurde geleistet.

Heute hat das IGZ 16 feste Mieter, es beherbergt den Ego-Existenzgründerpiloten für den Salzlandkreis, und hier finden Existenzgründerqualifizierungen, Tagungen, Seminare oder Messen statt. "Das Haus lebt", sagt Katrin Rockmann. Viele Tagungsteilnehmer oder Mieter zeigten sich von der Umgebung begeistert. Es gebe aber auch viele Neugierige, Patienten der Rehaklinik oder Besucher, die einmal einen Blick in das imposante Gebäude werfen wollen. "Oft trauen sich die Leute erst gar nicht, weil wir natürlich ein Unternehmen sind." Das baue eine "Hemmschwelle" auf, sich bis ins Kurhaus hinein zu wagen. Katrin Rockmann bedauert aus diesem Grund vor allen Dingen auch, dass Stadt und Solepark sich 2012 entschlossen haben, die Bürgerinformation aus dem Kurhaus in das Rote Haus am Soleturm zu ziehen. "Mit der Stadtinformation war hier auch immer noch ein bisschen Öffentlichkeit", sagt die Projekt- und Teamleiterin. Trotzdem, man verschließt sich nicht. Offen für ein breites Publikum steht das Kurhaus wieder Ende April, wenn die Schönebecker Mittelstandsmesse veranstaltet und der Gründerpreis verliehen wird.

Die Schönebecker kennen "ihr" Großes Kurhaus gut. Das Kurareal mit seinen bedeutenden Gebäuden war auch Anziehungspunkt für viele Gäste. Heinz Finke aus Schönebeck berichtet, dass der Tenno, der Kaiser von China, da war und das Areal besichtigte. Das zeigen die vielen Reaktionen auf das Heimaträtsel. Für viele, wie Ursula Steinhagen, war das Haus schon Ausflugsziel zu Schulzeiten. Luzie Stolze berichtet, dass nicht nur Kurgäste das Haus besuchen durften. Sie erinnert an einen Jagdbesuch des Boxers Max Schmeling, an eine Gaststätte und das Tanzkaffee. "Das Kurhaus hat zwei Jahrhundertwenden erlebt und zwei Weltkriege überstanden und damit verschiedenartige Gäste gehabt", so Luzie Stolze.

Alle Rätselrater haben viel über die Geschichte zu berichten gewusst. Dazu in der kommenden Woche mehr. Mitgeraten haben noch Silke Friske, Ruth Nehring, Harald Bahr von Ehrenberg, Karin Thomas, Doris Thees, Joachim Zens, Gunnar Heise, Dieter Däricke, Renate Behrendt, Hannelore Waurich, Margot Sonntag, Christel Altwasser, Edgar Heyde und Rolf Finger. Gewonnen hat Edgar Heyde. Herzlichen Glückwunsch! Er kann sich ein kleines Geschenk aus der Redaktion abholen.