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Sparvorschläge müssen aufgrund nicht ausreichender Mittel unterbreitet werden: Bei der Jugendarbeit muss im Kreis noch mehr gespart werden

Von Angelika Adam 21.01.2011, 04:26

Wie im Unterausschuss Jugendhilfeplanung bekannt wurde, fehlen dem Salzlandkreis in diesem Jahr weitere 68 000 Euro. Das Minus beläuft sich damit auf insgesamt 90 000 Euro.

Bernburg. Sie sind Kummer gewöhnt und es trifft sie nicht überraschend. Den Mitgliedern des Unterausschusses Jugendhilfeplanung des Kreistages wurde in der Beratung am Dienstagabend die negative Nachricht gleich am Anfang präsentiert: Zu dem Minus von 22 000 Euro, die bisher bei den Mitteln für die Jugendarbeit im Landkreis fehlen (Volksstimme berichtete), kommen weitere 68 000 Euro hinzu.

68 000 Euro weniger, so Jugendamtsleiterin Christel Wenzel, stehen in diesem Jahr im sogenannten Fachkräfteprogramm im Landkreis zur Verfügung. Dieses Minus ergebe sich, weil das Land seine Ankündigung wahrgemacht habe und 2011 insgesamt nur drei Millionen Euro zur Verfügung stelle. Christel Wenzel rechnet die Auswirkungen für den Landkreis vor: Für die 19 Fachkräfte stehen nicht mehr 438 000 Euro wie im Vorjahr sondern nur noch knapp 370 000 Euro zur Verfügung. Sie setzen sich aus Landesmitteln von 258 000 Euro (70 Prozent der Gesamtkosten), den Landkreismitteln von 88 000 Euro und den Mitteln der freien Träger von 22 100 Euro zusammen. Zwischen Weihnachten und Neujahr, so die Jugendamtsleiterin, sei der Zuwendungsbescheid beim Jugendamt eingegangen. Daraufhin seinen alle Träger von der Kürzung informiert worden. "Die letzte Rückmeldung", berichtet Frau Wenzel, "ist am 17. Januar eingegangen. Dass die Träger nicht sehr begeistert waren ist verständlich. Verständlich ist aber auch, dass sie signalisiert haben, mit den geringeren Mitteln nicht die bisherigen Öffnungszeiten halten zu können."

Für das Jahr 2011 sind 849 100 Euro für die außerschulische Jugendbildung, für die Kinder- und Jugenderholung sowie die Jugendarbeit eingeplant. Für die Jugendsozialarbeit und den Kinder- und Jugendschutz kommen 407 000 Euro hinzu, so dass insgesamt 1,256 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Entsprechend der Übergangsrichtlinie zur Förderung der Jugendarbeit sind von den Trägern der Jugendhilfe bereits Mittel von mehr als 1,278 Millionen Euro beantragt worden. Daraus ergibt sich eine Differenz der förderfähigen Mittel zu den zur Verfügung stehenden Haushaltsansätzen von mehr als 22 000 Euro. Der Kinderklub "Butze" in Aschersleben, der Jugendfreizeittreff Egeln, die Jugend-Kontakt- und Beratungsstelle Staßfurt (Jukon) und die zwei Jugendfreizeiteinrichtungen der Stiftung Evangelische Jugendhilfe in Bernburg erhalten in diesem Jahr einen Zuschuss von 365 000 Euro. Diese pauschalen Zuschüsse sind den vier Jugendeinrichtungen vertraglich zugesagt. Keine Abstriche soll es ebenfalls für die Jugendfeuerwehren, sie sollen 24 000 Euro erhalten, und bei den 35 400 Euro für die Sportjugend im Kreissportbund geben. Dagegen schlägt die Verwaltung vor, bei einzelnen Maßnahmen zu kürzen.

Mit diesem Vorschlag wollte sich der Unterausschuss nicht abfinden. Klaus Roth, Stiftung evangelische Jugendhilfe Bernburg, schlug vor, 100 000 Euro bei den Hilfen zur Erziehung, die nicht mit einzelnen Projekten untersetzt sind, zu streichen.

Sei das nicht möglich, könnten 10 000 Euro für das Netzwerk gegen Rechts - dafür gibt es Fördermittel und eine Extra-Haushaltsstelle - entfallen. Und als dritte Möglichkeit schlug er vor, bei den Zuschüssen für die freien Träger, die vertraglich geregelt sind, pauschal jeweils fünf Prozent zu streichen. Das wären 18 000 Euro. Endgültig entscheidet jetzt der Jugendhilfeausschuss.